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finden, beit alten Orakeln gleich, und auch wie 
diese bestechlich. So vergaben sich die Könige 
selbst ihre Würde, indem sie des Papstes Ober- 
eichteramt «nzuerkennen schienen. 
Schon seitdem Ptpin der Kleine, mit Hülfe 
Papst Stephans II. an des abgesehten Childe- 
richs Stelle, auf den Thron gehoben war, ver- 
Breitete man geschäftig die Idee, daß der Papst 
Könige ab- und einsetzen könne. Auch bei Karls 
des Großen Kaiserkrönung hatte Leo III. den 
Schein an sich gerissen, als fey diese Krönung 
sein Werk. Und obgleich Karl in der Folge an 
seinem Sohne und Nachfolger diese Krönung 
ausdrücklich selbst vornahm, so ließ sich nach sei- 
riem Tode Papst Stephan IV. doch die weite 
Reise nach Frankreich nicht verdrießen, um nur 
diese Feierlichkeit noch einmal wiederhohlen zu 
können. Zwey ähnliche Fälle machten nun in 
den Augen des Volks die Sache schon zur Ge¬ 
wohnheit. Ludwigs dreimaliges Niederfallen, 
auch daß, er in der Folge die Acte der Retchs- 
theilung nach Rom zur Bestätigung schickte, wa¬ 
ren auch keine geringe Erwerbschaften für den 
Papst. Als er sich ferner mit seinem ältesten 
Sohn Lothar in Italien aufhielt, lud ihn der 
Papst Paschalis ein, bey Gelegenheit des Oster¬ 
festes nach Rom zu kommen, damit er ihm auch 
die Freude machen könne, seinen Sohn zum 
Kaiser zu krönen. Eben so ward durch des Pap-
	        
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