stes freundliches Erbieten auch Ludwig II. noch 
bey seines Vaters Lebzeiten gekrönt. Vier ähn¬ 
liche Handlungen machten jetzt schon die Gewohn¬ 
heit zur Nothwendigkeit. Die Kaiser selbst, die 
immer nur auf das Gegenwärtige sahen, und 
nicht, wie die viel schlaueren Päpste an das Zu¬ 
künftige dachten, sahen die Schlinge nicht, die 
sie selbst für ihre Nachfolger knüpfen halfen. 
Ludwig II. schrieb ausdrücklich an den griechischen 
Kaiser Basilius, er sey durch die päpstliche Krö¬ 
nung zum Kaiser erhoben worden, und der Erz¬ 
bischof Hatto von Mainz bat den Papst Johann 
IX. sogar um Verzeihung, daß man Arnulfs 
Sohn Ludwig ohne sein Wissen zum König ge¬ 
wählt habe. 
Leo III. (79Z — 816) hatte sich zuerst in 
öffentlichen Urkunden einen Herrn genannt. Leo 
IV. (847 — 854) setzte schon seinen Namen denen 
ber Kaiser und Könige vor. Seit Nikolaus I. (ch 
867) fingen die Päpste schon an, keinen Welt¬ 
lichen mehr, selbst den Kaiser nicht, Herr zu nen¬ 
nen. Eben dieser Nikolaus soll sich zuerst eine 
Krone zugelegt haben. Johann VIII. (ch 882) 
nannte schon den Kaiser seinen Vogt (sävocatus). 
Es kam nun auch auf, daß den Kaisern, wenn 
sie nach Rom kamen, noch vor dem Thore ein 
Sicherheitöeid abgenommen ward, ja in der Folge 
mußten sie sogar weitläuftige Kapitulationen be¬ 
schwören. Die Kaiserkrönungen wurden immer
	        
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