Chlodwig an der Spitze seiner Völker, stellte sich
unbekannt mit den Ursachen beider Mordthaten,
und fragte die Häupter der ripuarischen Fran¬
ken *) pb sie sich seinem großen Frankenreiche
anschließen wollten. Sie offenbarten ihren Bei¬
fall durch Klatschen und Schreien, setzten ihn nach
deutscher Sitte auf einen Schild und hoben ihn
jubelnd als ihren König in die Höhe. „So fäl-
lete Gott täglich, sagt hierbey der Bilmos Gre-
gorius von Tours, der etwa ioo Jahre später
diese Geschichten niederschrieb, seine Feinde un¬
ter seiner Hand, darum daß er mit rechtem Her¬
zen vor ihm wandelte, und khat was seinen Au¬
gen wohlgesiel."- Tarn n, daß er ein Katholik
war, will der fromme Mann sagen.
Ch a r ari ch, in einer nicht genau mehr aus-
KUmiltelnden Gegend, mußte angeblich dafür bü¬
ßen, daß er bey Chlodwigs erstem Zuge gegen
den Syagrius neutral geblieben, Er ward nebst
seinem Sohne mit List aufgegriffen und zum
Geistlichen geschoren, sein Land mit dem Fran¬
kenreich vereinigt. Auf einen Verdacht ließ der
Tyrann jedoch bald darauf Vater und Sohn
heimlich ermorden.
Jetzt war anRagnachar in Cambray die
Reihe. Dieser war seinen Unterthanen wegen
*) Sie wohnten an vcn Ufern des RheinS, tut Rechte»
btJ nach Thüringen hin.