hatte einen großen Sack. Mit dem Sacke ging er 
im ganzen Lande umher, haschte die faulen KRinder 
zusammen und steckte sie in den Sack. Wenn er 
dann den Sack voll hatte, nahm er ihn auf den 
Rücken und trug die faulen Kinder weit, weit fort, 
in einen finstern Wald hinein. 
2. Dort hatte er ein haus, das sah inwendig aus 
wie ein Schafstall. Da wurden die faulen Kinder 
hineingesteckt. hier mußten sie nun von früh bis 
abends arbeiten. Sie mußten Strümpfe stricken, Säbel 
schnitzen, kleine Trommeln bauen, Bilderbücher aus— 
malen, Drachen zusammenkleben, hölzerne Vögel 
zusammenleimen, papierne helme ausschneiden u. s. w. 
Aber das alles gehörte nicht etwa den faulen Uindern, 
sondern das sammelte Kuprecht, und wenn Weih— 
nachten kam, brachte er diese hübschen Sachen fleißigen 
Uindern im Lande. 
3. Ruprecht behielt die faulen Kinder so lange, 
bis sie fleißig geworden waren. Dann ließ er sie 
wieder nach hause gehen. Wen er das zweite Mal 
einfangen mußte, der bekam dann zur größeren Strafe 
nicht viel zu essen. Denn der alte Ruprecht sagte: 
Der liebe Gott spricht: Wer nicht arbeiten will, der 
soll auch nicht essen. 
Wer nun gar das dritte Mal ins haus kam, 
dem machte Ruprecht das Gesicht kohlschwarz, daß 
man's gleich sah, wer ein Erzfaulenzer war. 
4. Felix war nun auch schon zweimal bei dem 
alten Ruprecht gewesen, aber Felix wurde immer 
wieder faul und träge. Er wollte früh nicht auf— 
stehen. Wenn die Sonne unterging, legte er sich 
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