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m'gem Mitleid die Verirrungen dieser unglückli¬ 
chen KeLer kennen gelernt. Es that ihm weh, 
daß so viele verirrte Schafe seiner Meinung nach 
ihrem Verderben entgegengingen, und ewig ver» 
loren seyn sollten, und sein heiliger Eifer ent, 
brannte, für diesen bejammernswürdigen Theil 
der Menschheit etwas zu thun. Er stiftete zu 
dem Ende zu Toulouse eine Gesellschaft von rei, 
senden Predigern, die das Gelübde der gänzli, 
chen Armuch ablegten, und in Rücksicht dee stren- 
gen Lebens die Lehrer der Waldenser noch über- 
rreffen wollten. Der Papst bestätigte 1216 auch 
diesen Orden der Predigerbrüder, der sich nun 
so schnell ausbreitete, daß er nach dem Tode des 
Stifters (1221) schon in acht „Provinzen" ver- 
theilt war? 
Sowohl den Dominicanern als den Franzis¬ 
kanern ertheilten die Päpste außerordentliche Vor¬ 
rechte und Freiheiten, und sie waren dafür je¬ 
nen wieder so nützlich, als die Söldnermiliz den 
weltlichen Fürsten. Sie hatten das Recht, über¬ 
all Buchte zu hören; Absolution zu ertheilen, 
und zu predigen, wo sie wollten, und kein Prie¬ 
ster durfte ihnen seine Kanzel verschließen, wenn 
sie darauf predigen wollten. Dadurch geschah 
den Weftgejstlichen offenbar ein großer Abbruch, 
Und diese beschwerten sich unaufhörlich über di- 
Predigermönche, aber vergebens. Das Volk, ge, 
räuscht durch dar Blendwerk der freiwilligen Ar, 
IV, [ ss> ]
	        
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