188
auf, seine Hülfsguellen zu erweitern. Zur De<
streimng der Unternehmungen auf Guienne, Wa¬
les und Schottland, hatte er seinen Unterthanen
den sechsten Thetl aller ihrer beweglichen Güter,
und den Kirchen die Hälfte ihrer Einkünfte ab,
gefordert. Weil aber diese Maaßregel theils be,
schwerlich für die Etnsammler, theils hart für die
Geber war, fo wünschte er, sich für die Zukunft
einen leichtern Weg zum Volke zu bahnen. Er
erneuerte demnach 1295 die Einrichtung Letcesters
auch von der Bürgerschaft jedes Fleckens zwei
Abgeordnete ins Parlament zu ziehen, „denn es
ist eine billige Regel, sagte er in dem Schreiben,
daß dasjenige, was alle betrifft, auch von allen
genehmigt, und gemeinschaftliche Gefahr mit ver¬
einten Kräften abgehalten werde." So ward
das Unterhaus oder das Haus der Gemeinen
zuerst eine stehende Einrichtung. Doch währte
es lange, ehe diese Bürgerdeputirten im gesetzge¬
benden Rath mtcreden durften. Sie waren nur
zum Bewilligen der neuen Auflagen da, und der
Adel schämte sich der Gemeinschaft so geringer
Leuto. Allmählig wagten sie es erst, für ihre
vielen Geldbewilligungen dem Könige gegenseitige
Bittschriften vorzulegen, und so kam es endlich
dahin, daß Gunst gegen Gunst, Freiheiten gegen
Geld gewährt werden mußten. Zuletzt, mit dem
Steigen des Bütgerstandes an Reichthum und
Bildung, trafen sie mit dem nieder» Adel zu,