37*
von der Selbstständigkeit und Selbstthätigkeit ei,
nes Regenten hatte, schien es nur mit Unwillen
zu bemerken, daß sein Vater, dem Vergnügen
ergeben, von seinen Ministern und Generalen
ziemlich herrisch behandelt wurde, und daß diese
einen Einfluß in die Negierung übten, den sie
ihm in dem Maaße, in welchem er ihn hatte
haben sollen, vermöge seiner Talente und seiner
Geburt, verweigerten. Vielleicht waren die per¬
sönlichen Verhältnisse in dieser Lage für ihn noch
empfindlicher, und man muß dies bedenken, um
ihn weniger ungerecht und unbillig zu finden,
da man doch, nach den Erfolgen, welche die
Geschichte allein aufbehalten hat, zu urtheilen,
gestehen muß, daß im Ganzen diese Leitung für
den König und das Land heilsam und nützlich ge,
worden ist, indem, wie oben schon angedeutet
ist, die Großen selbst die königliche Macht beför¬
derten, und dann durch den König mit dieser
Macht herrschen wollten.
Aus dem oben angegebenen Grunde erklärt
sich vielleicht auch des Dauphins Haß gegen die
schöne und durch ihren heilsamen, damals in dem
Drange der Noth gegebenen Rath, der Geschich,
te so werthen Agnes Sorel, welcher Haß am
Ende sogar zu dem allgemein gewordnen Vcr,
dacht Anlaß gegeben hat, daß er sie durch Gift
1450 habe aus dem Wege räumen lassen. Ein
Verlust, der dem Könige so nahe ging, daß da,