einen nachbarlichen Besuch an. Die Stadt Per 
rönne ward dazu ausersehen. Karl erscheint 
daselbst mit ziemlich starker Begleitung, Ludwig 
nur mit geringer, denn er wußte, daß dem ge¬ 
raden Sinne des Herzogs zu trauen war, und 
wollte ihn gerade durch dies Vertrauen recht 
treuherzig und sicher machen. Karl reitet chm 
entgegen, und empfängt ihn mit der ihm eigenen 
Offenheit. Sie steigen im Schlosse ab. Indem 
der König am Fenster steht, sieht er des Herzogs 
Truppen vorbetziehn, und zwar unter lauter An¬ 
führern, die ehemals in französischen Diensten 
gestanden hatten, und von ihm beleidigt worden 
waren. Er kann seine Besorgntß nicht verber¬ 
gen, daß er vielleicht verrathen sey, allein Karl 
bemerkt sie nicht so bald, als er ihn beruhigt, 
und es ihm frey stellt, in der Stadt zu bleiben, 
oder die Citadelle außerhalb der Mauer zu be¬ 
ziehen. Der König wählt das Letztere, allein 
hier wartete eine neue Angst auf ihn, die er sich 
selbst durch seine Politik bereitet hatte. 
Die Lütticher hatten auf seinen Antrieb 
wirklich ein Heer zusammen gebracht, waren da¬ 
mit während Karls Abwesenheit in Brabant ein¬ 
gefallen, hatten die Stadt Tongern geplün, 
dert, den dortigen Bischof gefangen genommen, 
und vor dessen Augen sechzehn Domherren ge, 
tüdtet, alles in Gegenwart und unter den laute¬ 
sten Beifallsbezeugungen der französischen Ge¬
	        
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