reckten Flügel, den Eugen anführte. Die Fran-
zosen traten Wunder der Tapferkeit, aber mitten
in der Aetion durchkreuzten sich beständig Ven-
domes Und des Prinzen Befehle, und der letztere
widersprach jeneni recht zum Trohe. So mußte
wohl Verwirrung auch in das willigste Heer kom¬
men, und das weit schwächere siegen, das nach
einem schönen Plane, wie von der ruhigen
Weisheit selbst geleitet ward. Die Unordnung
unter den Franzosen ward so groß, daß sich zu¬
letzt ganze Regimenter ergeben mußten, und die
Zahl der Gefangenen über 8020 Mann betrug.
Der Tobten und Verwundeten waren nicht we¬
niger. Vendome sicherte indessen seinen alten
Ruhm durch eineri sehr geschickten Rückzug hin¬
ter den Kanal zwischen Gent und Brügge.
Die Alliirten hatten durch diesen Steg wei¬
ter nichts gewonnen, als daß sie den Franzosen
für dies Zahr das weitere Vordringen unmöglich
gemacht hatten. Einen positiven Vortheil wollte
Eugen jetzt noch durch die Eroberung der fran¬
zösischen Festung Ry ssel erringen, gegen ditz er
mit 33,080 Mann und einen furchtbaren Artil¬
leriezug anrückte (August 1708). Marlborough
stand ihm dabei in einer wohlgewählten Stellung
treulich zur Seite. Veudome hielt den Entsatz
dieses wichtigen Platzes für eben so nothwendig
als ausführbar, allein dem Herzog von Bour,
gogne gesiel es, das Gegentheil zu behaupten.