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Ahnherr gefallen war. Er ließ sich die Stelle
zeigen, und sagte» gerührt: „Zch habe mich bei
müht zu leben wie er, vielleicht schenkt mir Gott
einst auch einen so schönen Tod."
Wohl zufrieden mit der Demüthigung dieses
zweiten Feindes, dachte er nun endlich an den
Aufbruch (22. Aug. 1707), um dem dritten ent,
gegen zu gehen. Der Rückmarsch ging wieder
über Grimma und Meißen. Im Dorfe Obe,
rau ward am 7. Sept. Halt gemacht. Karl
machte nach seiner Gewohnheit mit etwa 8 Be,
glettern einen Mittagsrirt, und, wre zufällig,
auf der Straße nach Dresden. Er schien in
Gedanken, bis ihm einer die Thürme der
Haupistadt zeigte. „Ey!" sagte er, „weil wir
so nahe sind, woll-n wir hinein reiten!" Be,
troffen folgten die Andern. Am Thore gab
er sich für euren Trabanten des Königs von
Schweden aus, aber er ward sogleich mit den
übrigen auf die Hauptwache geführt. Hier er,
kannte ihn der Graf Flemmrng, und führte
ihn auf das Schloß. August eilte ihm bestürzt
im Schiafrocke auf die Treppe entgegen, und um»
armte den unerwarteten Gast, der sich der kur¬
fürstlichen Familie vorstellen ließ, eine halbe
Stunde oben blieb, und dann mit August einen
Ritt durch die vornehmsten Straßen der Sradr
machte, wie man denken kann, unter einem unge,
beuren Zulauf des neugierigen Volks, dessen