575 
erlaubt, etwas besonders zur Charakteristik der 
schönen Feldzüge des Herzogs Ferdinand und sei/ 
nes nicht minder großen Neffen, des Erbprinzen 
(jetzt regierenden Herzoge) deizubringen. Harte 
es geschehen können, so würden beide dem Leser 
als Friedrichs würdige Verwandte erschienen seyn. 
Mit bewundernswürdiger Geschicklichkeit wußte 
der erstere, als Haupt der AÜtirten, alle die vcr/ 
schiedenen Häupter sür sich zu gewinnen. Dies 
gelang ihm vorzüglich dadurch, daß er selbst sich 
ihnen einzig von dem Interesse für die allgemeine 
Sache, ohne allen Eigennutz, durchglühr zeigte, 
und jedes Verdienst mit neldiostr und unpar, 
teiischer Gerechtigkeit anerkannte. Oft lheiire er 
nach einer gewonnenen Schlacht unter seine Ost 
freiere zur Ermunterung, aus seinem eigenen Ver, 
mögen, wahrhaft königliche Geschenke ans. Die 
Triebfeder der Ehre wußte er eben so meisterhaft 
als Friedrich zu benutzen, und auch in der arti* 
gen Behandlung der Gefangenen stellte er sich 
khm gleich. Ale er einige Tage nach dem Treffen 
bet Wilhelms thal (24. Zun. 1762) die ge/ 
fangenen französisch^ OMere, wela-e sämmtitch 
ihr Gepäck verloren harten, an seiner Tafel spei/ 
stte, öffnere er zum Nachtisch einen großen vor/ 
deckten Aufsatz, und nörhigre die Herren, zuzulan/ 
gen. Sie fanden darin zu ihrem Erstaunen eine 
Menge goldner Uhren, Dosen, Ringe, Börssen, 
und anderer Kostbarkeiten.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.