Object: Geschichte des Mittelalters (Bd. 3)

20 Attila in Gallien 451. 
Hälfte des römischen Reiches als Mitgift. Valentinian 
, yy oJ3er wies die Bewerbung des Attila ab. , 
Mit einem ungeheuren Heere, das sich auf 5—700 000- ? 
Mann belief und außer den Hunnen aus Ostgoten, Thü¬ 
ringern, Burgundern, Gepiden und andern Völkern bestand, 
zog Attila das Donaugebiet hinaus über den Rhein nach 
Gallien, und alle Völker, die ihm in den Weg kamen, 
, mußten sich ihm anschließen. Plünderung, Mord und Ver- 
M 1' Wüstung überall. Straßburg, Speier, Worms, Mainz, 
Trier und andere Städte wurden geplündert und zum Teil 
zerstört. Nichts schien diesen zahllosen Scharen widerstehen 
zu können; aber in Gallien war man nicht müßig gewesen, 
- £ ^ sich gegen die drohende Gefahr zu rüsten. Aötius. der 
Statthalter des Stückes von Gallien, welches‘"die Römer 
noch besaßen, hatte einen Bund mit MMerich, dem West¬ 
gotenkönig, zustande gebracht, dem mehrere andere Völker 
sich anschlossen, Burgunder, Franken, Sachsen, Alanen. 
Auf der weiten Ebene bei Chalons an der Marne, auf 
y« > den eatalaunifchen Feldern, rückten sich die beiden Heere 
v i/ zu der großen Völkerschlacht entgegen. Aktins mit feinen 
' i» römischen Truppen bildete den linken Flügel, die Westgoten 
den rechten, die unzuverlässigen Alanen unter ihrem König 
Sangipan hatte man in die Mitte genommen. Auf der 
andern Seite nahm Attila mit feinen Hunnen das Centrum 
^ ein, die Oftgoten stellte er den Westgoten gegenüber, die 
' Gepiden auf den rechten Flügel. In der Mitte beider 
ry / Heere war eine fanfte Anschwellung des Bodens, kaum 
einem Hügel vergleichbar. Beide Teile waren bestrebt, 
diese Anhöhe zu gewinnen; denn der Besitz derselben schien 
über den Sieg zu entscheiden. Hier also entspann sich der 
hitzigste Kamps. Grimmig und hartnäckig wogte die Schlacht 
hin und her; das blutige Gewürge war entsetzlich. Ein 
& } ' kleines Bächlein, das durch die Ebene floß, schwoll durch 
das Blut der Erschlagenen zu einem strömenden Gießbach 
an, und die Kämpfenden bückten sich in der Hitze des 
Kampfes nieder, um mit dem rieselnden Blute den Durst 
zu stillen. Mit wütender Tapferkeit rangen besonders die
	        
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