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Konrad II., Heinrich III., Heinrich IV.,
Gregor VII. und Heinrich V. (1006.)
Nach dem Erlöschen des sächsischen Stammes wählte man einige
Zeit lang die deutschen Herrscher aus fränkischen Fürstenhäusern. Der
erste heißt Konrad der Salier, ein fränkischer Graf, so genannt, weil
seine Stammgüter an der Saale lagen, die sich in die Elbe ergießt.
Er regierte 15 Jahre lang auf sehr würdige Weise und beförderte
besonders den Gottesfrieden. Unter ihm fiel Burgund an Deutschland
Zurück. In seine Zeit fällt auch die Erfindung der Noten und die
Einführung einer musikalischen Tonleiter.
Auf einer Ebene am Rhein, zwischen Mainz und Worms, hatten
ñch die Herzogen, Grafen, Bischöfe und Abgeordneten der Städte
gelagert, um sich einen Kaiser zu wählen, die Sachsen, Slaven,
Dftfranken, Baiern und Schwaben auf der rechten, die Rheinfranken
und die Lothringer auf der linken Seite des Stromes. Man schwankte
Zwischen den Häuptern der beiden Franken, dem älteren, dem ostfrän¬
kischen, und dem jüngeren Konrad. Der Erzbischof von Mainz, als
ber erste Geistliche des Reichs, gab dem Ersteren seine Stimme und
ber Jüngere stimmte sogleich mit ein. Ihm folgten die übrigen Völker¬
schaften. Konrad hatte wirklich etwas Aehnliches mit Carl dem Großen.
Er war tapfer, thätig, standhaft, liebreich gegen die Bürger und streng
gegen die Feinde. Er durchzog alle Provinzen des Reichs und sprach
^echt, kämpfte gegen die Slaven in Meklenburg und verjagte die
^olen aus der Lausiz. Den Herzog Ernst von Schwaben und den
verzog von Kärnthen setzte er wegen ihrer aufrührerischen Gesinnungen
In Gegenwart Kanuts und Herzog Rudolphs von Burgund wurde
ct in Rom gekrönt. Dieser hatte eine solche Anhänglichkeit an ihn,
N er ihm bereits sein Königreich verschrieben hatte. Frühe sorgte er
Nur, daß sein Sohn Heinrich zu Aachen gekrönt wurde. (1028.)
^snrad starb 1039 in Utrecht. Er wurde in dem von ihm erbauten
Dom zu Speier beigesetzt; Heinrich selbst half den Sarg tragen.
In Heinrich Ui. waren alle Anlagen eines Regenten vereinigt,
war rasch und thätig, nicht ohne wissenschaftliche Bildung, welche
'"ne kluge Mutter Gisela befördert hatte, und schon sein Aeußeres