Full text: Erzählungen aus der Weltgeschichte

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über diese falsche Auslegung oder Anwendung der Erlaubniß; allein 
Konrad verwies ihm seine Einmischung mit der jAeußerung: Eines Königs 
Wort soll Niemand drehen, noch deuten! So waren die Männer vom 
Tode, oder der Gefangenschaft befreit. Die Burg, Weibertreue genannt, 
ist mit Weinftöcken bepflanzt und hat schöne Anlagen. An ihrem Fuße 
lebt der geniale Dichter Kerner. 
Da durch die wiederholten Angriffe der Türken die Lage der 
Christen in Palästina immer schwieriger wurde, so brachte der heilige 
Bernhard, der einen neuen Kreuzzug predigte, auch Konrad 1H., der, 
da er schon einmal dort gewesen, keine besondere Lust zeigte, dennoch zu 
dem Entschlüsse eines neuen Zuges. Doch von dem griechischen Kaiser 
selbst befeindet, gieng das bedeutende Heer von 70,000 Mann fast ganz 
Zu Grunde, ohne daß etwas erreicht worden wäre. Ludwig VII. von 
Frankreich, der mit einem gleich starken Heere dahin zog, suchte durch 
diese heilige Handlung sein Gewissen zu beruhigen. Er hatte vor 
Kurzem einige Vasallen gezüchtigt und nach Eroberung von Vitry den 
Befehl gegeben, die Stadt anzuzünden. Da ergriff die Flamme auch 
die Hauptkirche und 15,000 Menschen kamen um. Auf den Knieen 
empfieng der König von Bernhard das Kreuz, Selbst Welf, Konrads 
Gegner, machte den Zug mit. Drei Jahre nach der vergeblichen, ja 
unglücklichen Unternehmung starb Konrad lll. (1152) zu Bamberg, 
als er eben seinen Nömerzug antreten wollte. Nie war er gekrönt 
worden und nannte sich daher nie Kaiser. Seine Leiche wurde in Lorch 
beigesetzt. Unter ihm begann der 200 Jahre lang andauernde Kampf 
der Guelfen (Welfen) und Gibellinen (Hohenstaufen). Erstere hielten es 
mit dem Pabst; die Letzteren waren stete Gegner der päbstlichen Anmaßung. 
91. 
Ferdinand der Große von Castilien ao60) 
und Alfons l. von Portugal (im) 
(Der Cid.) 
Ferdinand der Große, König von Castilien, verdankte den ehrenden 
Beinamen nicht sowohl eigenem Verdienste, als vielmehr der Tapferkeit 
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