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Ereignisse-. Nun wünschte sie, wie wenn sie geahnt hatte, daß der
Stern ihres Glücks sinke, nach ihrem Dörfchen zurückzukehren. Graf
Dunois aber erwiederte, sie müsse bleiben und die Engländer vollends
hinausjagen helfen, und sie gab nach. Nachdem sie noch in einer Schlacht
siegreich gegen die Engländer gestritten (1430), wurde sie bei Com¬
piègne (Kohmpiänn) nach einem unglücklichen Ausfall der Franzosen,
da sie langsam ritt und sich oft nach ihren Verfolgern umsah, eingeholt
und von einem bnrgundischen Krieger Lponnel vom Pferde gezogen.
Die Engländer erkauften ihre Auslieferung um 13,500 Thaler, damals
eine sehr große Summe, und Alles war begierig, das Mädchen zu
sehen. In Paris ließ man den Ambrosianischen Lobgesang erschallen.
Sie war in ein festes Schloß gebracht worden und als sie aus dem
Thurme herabsprang, da sie vernahm, daß sie den Engländern über¬
geben werden sollte, so wurde sie schwer verwundet zurückgeführt und
nach Rouen (Ruahngh) gebracht. Hier erwartete sie ein trauriges LooS.
Nachdem sie vier Monate im Kerker gesessen, wurde sie dem geistlichen
Gerichte, aus Franzosen bestehend, übergeben und, der Zauberei ange¬
klagt, auf einem Scheiterhaufen verbrannt (1431). Carl mußte sie
ihrem Schicksale überlassen, da die Engländer diese ihre Erzfeindin um
keinen Preis wohl wieder herausgegeben hätten. Doch wurde sie in
einer 1455 vorgenommenen Untersuchung von aller Schuld freigesprochen,
da ränkevolle Priester ihre Verurtheilung herbeigeführt hatten. Schon
1439 wurde ihre Familie in den Adelstand erhoben, und zu Orleans
bewahrt eine Bildsäule ihr Andenken. Bei ihrem Verhöre gab sie
klare, oft launige, verständige Antworten. Als einer der Richter, aus
Limosin gebürtig, sie in seiner schlechten Provincial? Mundart fragte,
was für eine Sprache die Engel und die Heiligen sprechen? erwiederte
sie: eine bessere, als Ihr. Wohl ist man, wenn man das Ende dieser
merkwürdigen Jungfrau, das Benehmen und die Verhältnisse der
betheiligten Fürsten und die darauf erfolgende Erhebung der Familie
in den Adelstand betrachtet, versucht, an den wackern Tproler Hofer
sich zu erinnern.
Earl VH., mehr dem Vergnügen ergeben, als ein Freund von
Geschäften, wäre endlich doch noch unterlegen, wären nicht seine Feld¬
herren auf der von Johanna betretenen Bahn fortgefahren. Auch half
es ihm sehr, daß er, wenn auch mit großen Opfern, den Herzog von
Burgund, von der Verbindung mit den Engländern abbrachte. Carl
mußte sich dazu verstehen, die Ermordung des Herzogs Johann als
eine ungerechte That anzuerkennen und ihm an der Stelle, wo er
gefallen, eine Kapelle zu erbauen, ihm auch täglich eine Todtenmesse