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Das Deutsche Reich. 
die sie z. TL. bedecken, haben oft sehr merkwürdige, abenteuerliche Formen (Luisen- 
bürg, Rösseine). 
Infolge seiner geringen Ausdehnung e r s ch e i n t das Gebirge verhält- 
nismäßig hoch. 
Gesteinsarten, Bewässerung: Die erwähnten Aussichtspunkte sind Granit- 
kuppen- an den Flanken hin schmiegt sich noch eine Schieferdecke an, 
die weiter oben zerstört („abgetragen") wurde. Wie beim Böhmerwold führte 
auch hier der schwer durchlässige Granit zu M o o rb i l d u n g, begünstigt durch 
reichliche Niederschläge (viele 
Nebel, lange Zeit und viel Schnee)- 
so wurde das wasserreiche Gebiet der 
„Hauptwasserscheideknoten" 
Deutschlands: nach den vier Haupt- 
Himmelsgegenden fließen von hier vier 
Zlüsse (zu drei Strömen und in zwei 
Meere), nämlich 
Eger und Thüringer Saale (= 
Salzfluß) zur Elbe, 
der IVeiße Main zum Rhein 
(als der eine Tuellfluß des Mains), 
(Fichtel-)N a a b zur Donau. 
(Die beiden letzteren haben ihren 
Ursprung im „Fichtelsee", einem [der 
Sage nach bis zur Erdmitte reichenden^ 
Moor). 
ttlima, Wirtschaftsleben. Wie wir schon hörten, ist das Klima (wie über¬ 
haupt in Waldgebieten) feucht,- es ist aber auch rauh, rauher als in der Ober- 
pfalz. Es können also hier im allgemeinen noch weit weniger als auf der hoch- 
ebene pflanzen angebaut werden, die nicht in hohem Grade widerstandsfähig wären. 
Darin nämlich unterscheidet sich das Fichtelgebirge vom Böhmerwold, daß die 
Täler und Mulden, namentlich die W u n s i e d l e r Senke (in der Mitte des 
Hufeisens), mehr angebaut sind- es gedeihen hauptsächlich Sommergetreide 
(Hafer), Flachs, Kutterpflanzen und Kartoffeln (in der Wun- 
siedlet Senke aber sogar Weizen). 
Die Bevölkerung ist infolgedessen ziemlich dicht (also auch ein 
Unterschied gegenüber dem Böhmerwald), denn neben dem spärlichen Ackerbau 
ermöglichen ihr die reichen Wald- und Torf bestände, die Beeren und G e - 
st e i n e sowie einige Hausindustrie (Weberei) zwar keine Reichtümer, aber doch 
das Fortkommen. 
(Granit-, Basalt - und Marmor brüche- letztere liefern blendend 
weißen Marmor,- auch die Granite des Fichtelgebirges zeichnen sich durch schöne 
Färbung aus,- sie werden teilweise im Fichtelgebirge selbst geschliffen. Ebenso 
findet sich Porzellanerde und zwar so gut und reichlich, daß im östlichen Teile des 
Gebietes Porzellanfabriken entstanden, die zu den größten auf 
der ganzen Welt gehören,- Mittelpunkte Selb. Die Selber Schule für 
Porzellanindustrie sorgt [ähnlich wie die Schule für Glasindustrie in Zwiesels da- 
Vogtland 
Eger 
Oberpfalz 
F'g. U- 
1 Wunsiedel
	        
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