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über iooo Jahre vor Christi Geburt zurück. Was jen¬
seit dieser Gränze liegt, ist entweder ganz Fabeln oder
so mit Fabeln vermischt, daß man die Wahrheit kaum
ahnden kann. Nur e i n Land hat uns Denkmäler erkal¬
ten, die alter sind, und die auch stumm und ohne
Schriftzeichcn nnS mehr sagen, alSein Buch unS sagen
könnte. Dies Land ist Aegypten in Afrika, ebenso
merkwürdig durch seine natürliche Beschaffenheit, als
durch die uralten Denkmäler menschlicher Kunst, die es
enthält.
Aegypten wird von der südlichen Gränze bis zur
nördlichen vom Nil durchströmt, der in einem engen
Thale fließt, das meist nur 2 bis z Meilen breit iss,
und gegen Osten von hohen Felsen, im Westen von dür¬
ren Sandwüsten begranzt wird. Dieser Strom hat die
merkwürdige Sonderbarkeit, daß er im Winter, wo al¬
le andere Flüffe hohes Wasser haben, am niedrigsten
stießt, und im Sommer, wo die Hitze austrocknet und
andere Flüsse seicht werden, nicht bloß hohes.Wasser hal>
sondern sogar austrit und das ganze Nilrhal über¬
schwemmt. Diese Sonderbarkeit hat einen doppelten
Grund: erstens entspringt der Nil südlich über Aegyp¬
ten in den sehr hohen Gebirgen von Abyssmien; auf die¬
sen schmilzt der Schnee in den Sommermonaten, und
giebt dadurch dem Flusse eine Fülle von Wasser, welche
in den Wintermonaten fehlt, wo Kalte und Frost diesen
Influß hindern. Zweitens wehet in denSommermona»
ten im mittelländischen Meere fast unaufhörlich der Nord¬
westwind: dieser steht gerade auf die Mündungen des
Nil, und halt dadurch das Wasser, welches ausströmen
will, zurück. So trir es am Ende Juli, gegen den
Anfang Augusts, über, und bleibt au zwei Monate bis
in den Oktober auf den Feldern stehen. — Diese Ueber-
schlvemmung ersetzt den in Aegypten äußerst seltenen Rea
Bred»wumst.Lr!.ñ,d.a.Bes.v.ñllL.Wel.tg. § §en.