ägyptischen Könige ihre Unterthanen zu so ungeheueren
Bauwerken gebrauchen ooer vielmehr mißbrauchen konn¬
ten, die sie sich zu Grabmälern aufführen ließen.
ii»
Die ägyptischen Kasten. Priester, Inha¬
ber aller Gelehrsamkeit. Zeitrechnung.
Feldmessen. Thierdienst. Labyrinth.
Psammitich.
§)ie Könige von Aegypten führten den Titel Pharao¬
nen. Ihre Macht war sehr eingeschränkt durch Die
Priester: sie erzogen den König, sie waren seine Rath¬
geber, sie die Richter des Volks, und die einzigen Ge¬
lehrten im Lande. Nächst ihnen waren am geehrtesten
die Krieger. Priester und Soldaten waren die einzi¬
gen, welche Grundeigenthum haben durften; alle übri¬
ge Unterthanen, also alle Kausteute, Handwerker, Acker¬
bauer und Hirten waren Sklaven* Am wenigsten wa¬
ren die Hirten geachtet: sie wurden wie unehrlich von der
Gemeinschaft mit den übrigen Aegyptern gänzlich ausge¬
schlossen. Dies war auch ein Grund mit, warum die
einwandernde Famiiie Josephs die einzig von der Vieh¬
zucht lebte, einen von den übrigen Aegyptern ganz ab¬
gesonderten Wohnplatz erhielt. Dabei war ein sonder¬
bares Gesetz in Aegypten, daß die Kinder nicht von der
Lebensweise ihrer Aeltern abweichen durften: der Sohn
des Kaufmanns mußte wieder Kaufmann, der Sohn des
Webers wieder Weber, des Hirten wieder ein Hirt wer¬
den, wie ausgezeichnete Geschicklichkeit er auch zu ei¬
nem andern Gewerbe haben mogte. Diese so streng von
einander gesonderten Stande nennt man Kasten: sie
waren