Danus, statt durch dieses Unglück sich warnen zu
lassen, ward nur noch heftiger erbittert gegen das Völk-
lein der Athener, das einzige, das ihm zu widerstehen
sich erkühnte und es vermogte. Er ließ daher durch sein
ganzes weitansgebreitetes Reich Werbungen anstellen,
an allen Küsten Schiffe erbauen; und wiewol er starb,
setzte doch sein Sohn Serres Liese furchtbaren Rüstun¬
gen mit gleicher Wildheit fort, und brachte endlich ein
Heer zusammen, das größte, das bisher die Welt ge¬
sehen hat, ein Heer von einigen Millionen Menschen,
eine Flotte von 1200 Kriegsschiffen und 3002 Provi¬
antschiffen : und an die Spitze dieses Heeres stellte er sich
selbst, der persische Monarch. Auf einer langen Brü¬
cke über den Helleöpont tchie Meerenge der Dardanellen)
führte er sieben Tage lang das Fußvolk von Asien nach
Europa; durch ein Vorgebirge, Äthos, das mittelst ei¬
ner schmalen Landenge mit dem vesten Lande zusammen¬
hing, ließ er einen Kanal graben, damit die Flotte dort
durchschiffen könnte, weil bei der Umschiffung dieses Vor¬
gebirges die erste Flotte durch Sturm gelitten hatte.
Wie eine Sündsluth überschwemmte sein Fußvolk alle
Lander nordwärts von Griechenland; da war kein Ge¬
danke an Widerstehen; die meisten griechischen Völker
schickten Erde und Wasser dem nahenden Sieger entgegen:
Alles schien verloren; denn wie harten die Bürger zweier
Städte, Athens und Spartas, mit der geringen An¬
zahl ihrer Verbündeten, je hoffen können, gegen ein
Heer von Millionen zu siegen? Doch der feurige Muth
Eines Mannes beseelte endlich Alle, da es Freiheit,
Vaterland und Leben galt; seine kühne Verschlagenheit
rerrere Griechenland; und höher als der Name Milciades
stieg der Ruhm des T h e m i st 0 k l e s. — Er, der schon
als Knabe feurig und klug, nie müssr'g, doch gern al¬
lein war; der als Jüngling in einer fröhlichen Gesellschaft,
wo die Zither herumging, daß jeder ein Liedchen darauf
spiel-