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Schöpfung der Gewächse Thiere und
Menschen.
Nachdem der Boden Vestigkeit und bestimmte Bildung
gewonnen hatte; konnte er. durch die ihm von Gott ver¬
liehene Kraft Gewächse hervorbringen. Die ganze
Erde ist voll von ihnen, Hügel und Thaler, die Gipfel
der Berge und die Abgründe des Meeres; ihre Mannich-
faltigkeit ist unendlich und nie hören sie auf: jedes Ge-
wachs pflanzt sich durch Saamen in seiner Art, wie vom
Anbeginn der Erde bis aufunfere Zeiten, so ins Unend¬
liche fort. — Erkennet hierin, lieben Kinder, wie groß
und wie freundlich der Herr ist! wie die Erde voll ist sei¬
ner Güte! Bemühet euch auch, alle diese Gewächse um
euch her kennen zu lernen; und ihr werdet so oft euch
freuen über die schöne Gestalt, die schöne Farbe und
den mannichfaltigen Nutzen.
So scheinen euch die Moose vielleicht ein gleich¬
gültiges unnützes Gewächs: allein betrachtet sie naher,
und ihr werdet die Beobachtungen aufmerksamer Natur¬
forscher bestätiget finden, welch einen sonderbaren Bau,
und wie große Mannichfaltigkeit der Bildung sie haben.
Sehr groß aber ist ihr Nutzen und allgemein verbreitet:
die dürresten Platze und nacktesten Felsen werden durch
Moose nach und nach fruchtbar; sic nehmen den vom Win¬
de herbeigeführten Saamen anderer Gewächse auf, der in
ihnen wie im Erdboden Wurzel faßt; sie schützen die Bau¬
me gegen Frost. Und das isländische Moos benutzt
man in-Island, wie wir in unseren Gegenden das Ge-
rreidemehl: man backt Brod davon, und es ist so nahr¬
haft und sättigend, daß auch stark arbeitende Leute sich
damit allein begnügen. Es wachst aber nicht bloß in
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