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sich in Spanien, wo die Mauern oder Araber seit 711
herschten. Im zwölften Jahrhundert brauchte man schon
das Schießpulver zur Sprengung des Gesteins im Ram-
melsberge bei Goslar. Dieser Bergwerksgebrauch gab
Gelegenheit, daß ein Sohn Heinrichs des Löwen, der
auch Heinrich hieß, im Jahre 1220 auf eben die Wei¬
se die Mauern eines feindlichen Schlosses sprengte. —
Der kriegerische Gebrauch des Schießpulvers, in Europa,
es in Mörser einzuschließen und dadurch schwere Massen,
z. B. Steine, fortzutreiben, ist jünger; und vielleicht
war es Barthold Schwarz, ein deutscher Mönch,
der so das Schießpulver zuerst anwandte, so daß man
ihn daher gewöhnlich als den eigentlichen Erfinder des
Schießpulvers überhaupt ansieht. Er lebte ums Jahr
I Zoo oder IZ40, und war ein Freund der Chemie,
beschäftigte sich gern mit Auflösung der Metalle. Einst
stampfte er zufällig Salpeter, Schwefel und Kohlen in
einem Mörser, bedeckte diesen mit einem Stein, und
brachte ihn ans Feuer. Hier fiel ein Funken hinein;
die Materie entzündete sich, und warf den Stein, wel¬
cher den Mörser bedeckte, mit Heftigkeit in die Höhe.
Dies, meint man, habe ihn auf die Erfindung geleitet,
in Mörserähnlichen Röhren, die daher auch den Namen
Mörser behielten, jene Mischung zu werfen, davor
Steine zu schieben, und dann hinten an dem geschlosse¬
nen Boden des Mörsers ein kleines Loch zu lassen, wo¬
durch man das Pulver anzünden könne. Hieß derjeni¬
ge, der diese Erfindung machte, auch nicht Barthold
Schwarz; so ist die Erfindung doch nicht unwahrschein¬
lich auf eine so zufällige Weise gemacht worden. Nach
dem Jahre rzoo findet man das Pulver und die Ka¬
nonen häufiger in Gebrauch. Damals hießen sie ge¬
wöhnlich Bombarde», Donnerbüchsen, oder,
wie schon angeführt ist, Mörser. Die ersten beiden
Namen haben sich ganz verloren; Mörser aber nennt
Drcbow'umst.Lrt.b.a.Bee.a.d.allg.Wettg. H h man