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und seit zehn Jahren müssen dort die Holländer den Eng¬
ländern weichen: fast alle Produkte Ostindiens bringen
die Engländer nach Europa; und so lange Krieg ist ge¬
gen Frankreich und Holland, wird es so leicht nicht den
Holländern gelingen, von ihren noch übrigen Besttznn-
genJu Ostindien Waaren nach Europa zu führen. Und
außerdem haben die Engländer, in der Halbinsel disseit
des Ganges, und um den Fluß Ganges, ein Reich der
indischen Fürsten nach dem andern erobert, so daß sie
jetzt hier ein Gebier besitzen, daS noch einmal so groß
ist, als das vereinigte großbrittanische Königthum irr
Europa. (England, Schottland und Irland zusam¬
mengenommen sind eben nicht über 6220 Ouadratmei-
len groß; bloß die unmittelbaren Besttzungen in
Asien aber über 12,222 Ouadratmeilen.) In Westin-
diru und Amerika haben zwar die Spanier noch große
Besitzungen; auch gehören einige nicht unbedeutende In¬
seln in Wcstittdien den Franzosen, so daß wenn Frieden
ist ein großer Theil der westindischen Produkte (Jucker,
Kaffee, Toback) auf französischen Schiffen zu uns kömmt.
Indeß har sich auch hier der englische Einfluß sehr erwei¬
tert, seit die Engländer unter Kromwell die Insel Jamai¬
ka erobert haben; und wenn Krieg ist, wie jetzt, erhal¬
ten wir auch Westindiens Produkte fast einzig durch eng¬
lische Schiffe. Wie vorher erzählt worden ist, waren
es auch englische Kolonisten, die unter Elisabeth zuerst
Dirginieniu Nordamerika anbaueten.
Aber nicht bloß die Erzeugnisse fremder Erdthcile
führt England uns zu: Erfmdungsgeisi, Fleiß und Ge-
meinsinn, die vielleicht nirgend so rege herschcn, als in
England, haben den Fabriken und Manufakturen einen
so hohen Grad von Vollkommenheit gegeben, daß viele
Waaren nirgend in der Güte, in der Menge und in der
Wohlfeilheit geliefert werden können, als in England.
Vorzüglich berühmt sind die englischen W 0 l l m a n u fa k--
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