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dorne Achäer, die sich freiwillig unterworfen hotten; die besiegten waren
Sclaven (Heloten), die dem Staat gehörten und besonders hart gehalten
wurden. Die Verfassung war aristokratisch. Alles Land war gleich
vertheilt; Gold und Silber verboten, das Geld von Eisen; die Mahlzeiten
waren gemeinsam und höchst einfach, (schwarze BIntsnppe.) Abhärtung
des Körpers, Gewöhnung an jede Anstrengung, Muth und Tapferkeit,
Bereitwilligkeit, Gut und Blut dem Vaterland zu opfern, wurde durch
die öffentliche Erziehung der Jugend zu erreichen gestrebt. Dadurch er-
laugten sie zwar den Ruf der tapfersten Männer, blieben aber roh;
Kunst und Wissenschaft gediehen nicht.
Die erlangte Kriegstüchtigkeit zeigte Sparta zuerst in den beiden
nressenischen Kriegen, (740—722 und 685—668) in ivelchen Mes¬
senien trotz der Tapferkeit seiner Bewohner unter ihren Führern, Aristo-
dtlnnrs im ersten und Aristomcnes im zweiten Krieg, unterworfen
wurde. Ebenso in den Kriegen mit Argos und Arkadien, so daß Sparta
die Hegemonie in einem großen Theil des Peloponnes erhielt.
Höchst verschieden von den dorischen Spartanern waren die jonischen
Athener, denen neben körperlicher Tüchtigkeit volle geistige Ausbildung
durch Wissenschaft, Kunst und Gewerbe für das höchste Ziel der Erzie¬
hung galt. Zur Zeit der dorischen Wanderungen herrschte in Athen
König Ko dr ns, nach dessen Tod fürs Vaterland, 1068, die Königswürde
abgeschafft und Archonten an die Stelle gesetzt wurden, deren zuletzt
jährlich nenn erwählt wurden.
Kämpfe zwischen Adel und Volk brachten Verwirrung, ivelche die
„mit Blut geschriebenen" Gesetze Drakos nicht aufheben konnten, bis
So Ion, ein Nachkomme des Kodrns, durch eine neue Verfassung die
Ordnung wieder herstellte, 594.
Nach Vollendung feines Werkes reiste Solon nach Aegypten und
Kleinasien, wo er in Lydien zu König Krösus kam, dem er die Lehre
gab, daß vor denr Tode niemand glücklich gepriesen werden könne. Noch
im Alter mußte er es erleben, daß nach neuen Parthcikämpsen Pisi-
stratus dicLAllcinherrschaft an sich riß, 560.
Er regierte nach der folonischen Verfassung zum Besten des Volks
und beförderte Wohlstand und Bildung. Seine Söhne, Hippias und
Hippärch, regierten Anfangs in seinem Sinn; als sie in die Rechte
des Volkes cingriffen, wurde Hippärch ermordet durch Harmodius
und Arrstv g ei ton, Hippias vertrieben. Dieser suchte bei den Persern