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meinen Kindern gewidmet für und für, und ich bitte Gott täglich
in meinem sie einschließenden Gebete, daß er sie segnen und
seinen guten Geist nicht von ihnen nehmen möge. Erhält Gott
sie uns, so erhält er meine besten Schätze, die niemand mir
entreißen kann. Es mag kommen, was da will, mit und in der
Vereinigung mit unsern guten Kindern werden wir glückselig sein.
Ich schreibe Ihnen dies, geliebter Vater, damit Sie mit Be¬
ruhigung an uns denken. Ihrem freundlichen Andenken empfehle
ich meinen Mann, auch unsre Kinder alle, die dem ehrwürdigen
Großvater die Hände küssen; und ich bin und ich bleibe, bester
Vater, Ihre dankbare Tochter .
122. Ein Brief Blüchers beim Tode der
Königin Luise.
Lieber Eisenhart! Ich bin wie vom Blitz getroffen. Der
Stolz der Weiber ist von der Erde geschieden. Gott im Himmel,
sie muß für uns zu gut gewesen sein. Schreiben Sie mir ja, alter
Freund! Ich bedarf Aufmunterung und Unterhaltung. Es ist un¬
möglich, daß einen Staat so viel aufeinander folgendes Unglück
treffen kann als den unsrigen ... In meiner jetzigen Stimmung
ist mir nichts lieber, als daß ich erfahre, die Welt brenne an allen
vier Enden.
Immer derselbe Blücher
123. Andreas Hofer.
1. Zu Mantua in Banden
der treue Hofer war;
in Mantua zum Tode
führt’ ihn der Feinde Schar.
Es blutete der Brüder Herz:
ganz Deutschland, ach! in Schmach und Schmerz,
mit ihm das Land Tirol.
2. Die Hände auf dem Rücken
Andreas Hofer ging
mit ruhig festen Schritten;
ihm schien der Tod gering,
der Tod, den er so manches Mal
vom Iselberg geschickt ins Tal
im heil’gen Land Tirol.