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gegen Crösus, den König von Lydien, den er besiegte, gefangen
nahm und, wie es heißt, zum Feuertode verurtheilte. Auf dem
Scheiterhaufen rief Crösus, der zu spät die Wahrheit dessen ein¬
sah, was Solon einst zu ihm sprach, dreimal dessen Namen.
Cyrus, aufmerksam gemacht, ließ sich von ihm sein Begegniß
mit Solon erzählen und begnadigte ihn, eingedenk des Wandels
des menschlichen Schicksals, das auch ihn ereilen könne. Den
nächsten Feldzug machte er gegen das Reich von Babylon am
Euphrat; auch dieses eroberte er und nahm die feste Hauptstadt
dadurch ein, daß er den Euphrat ableitete und durch das trockne
Bette in die Stadt drang. Einen dritten Feldzug machte er ge¬
gen die Königin der Massageten, Tomyris, in dem Tieflande,
durch welches Aniu und Sir dem Aralsee zufließen; auf diesem
soll er gefallen sein.
Ihm folgte sein Sohn Cambyses, der Aegypten dem Reiche
'hinzufügte, und dann nach einer kurzen Zwischenregierung, indem
die Meder einen Versuch machten, die Herrschaft wieder an sich
zu bringen, Darius, der Sohn des Hystaspes. Dieser unternahm
einen Zug gegen die Scythen, ein Volk im südlichen Rußland,
und ließ zu dem Ende eine Brücke über die Donau schlagen, zu
deren Wächtern er griechische Fürsten aus Kleinasien, die damals
den Persern unterthänig waren, bestellt hatte. Einer derselben,
Histiüus aus Milet, rettete ihm die Brücke, als andere gerathen
hatten, dieselbe abzubrechen, damit Darius mit seinem Heere um¬
käme. Deßwegen wurde er von Darius reich belohnt, später
aber, als er von seinen Neidern verdächtigt wurde, an den Hof
berufen und dort in einer Art von Gefangenschaft gehalten.
Derselben überdrüssig, stachelte er seinen Schwiegersohn Arista-
goras, der an seiner Stelle Statthalter von Milet geworden
war, Zur Empörung auf; in diese wurden auch die übrigen Grie¬
chen in Kleinasien hineingezogen. Sie suchten Hülfe bei ihren
Stammverwandten in Europa; sie fanden dieselbe bei den Athe¬
nern, die ihnen zwanzig Schiffe schickten, Zu denen die Einwoh¬
ner von Eretria auf Euböa noch fünf hinzufügten. Das Unter¬
nehmen mißlang aber; zwar nahmen die Aufständischen die Stadt
Sardes, den Sitz des persischen Satrapen, und verbrannten es,
dann aber wurden sie bei Ephesus geschlagen, woraus die Athe-