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gewöhnlichen Verrichtungen der Priester, doch vor¬
nehmlich nur am Sabbath und an besonderen
Festtagen. Es war ihm gestattet, zu heirathcn,
jedoch nur eine sehr ehrbare Jungfrau.
Opferhandlung der Israeliten.
War der Israclite mit seinem Opferthicre in
des Heiligthums Vorhof gekommen, so ward dieses
genau besehen, ob es keine Mangel habe, und fand
man es tadellos, so legte derselbe die Hand auf
das Thier und gab hierdurch zu erkennen, Jehova
mögte es als Stellvertreter doch gnädig aufnehmen.
Cs ward nun geschlachtet, und der Priester stng
einen Theil des BluteS in einer Schale auf, be¬
netzte mit dem darein getunkten Finger die Ecken
des Altars und goß den andern Theil des Blutes
nahe am Altar aus. Alsdann wurde das Opfer¬
thier enthäutet und zerstücket und, wenn es kein
Brandopfer war, als welches ganz dem Altäre
angehörte, die Stücke für diesen abgesondert und
mit Wasier gereinigt; war cs aber ein Brandopfer,
so wurden auch die Eingeweide und Füße gewa¬
schen. Nun wurden die zum Opfer geheiligten
Stücke auf den Altar gebracht und hier geordnet,
Salz darüber gestreuet, bei Brand - und Dankopfer
auch Mehl, Oel und Wein dazugethan, und nun
das unterliegende Holz angezündet und in Flamme ge-
setzt. — Wahrend aber daö Feuer loderte, verrichtete
man Gebete. Das war das gewöhnliche der Handlung.