167
freuten sich die Trojaner gar herzlich; sie griffen
nun desto muthiger die Griechen an, und besonders
hieb sie Hektor schaarenwcise zusammen. — Da
ging zum Achilleus der noch inimer grollte, Patro-
klos, sein alter Freund, und suchte ihn zu bere¬
den, daß er doch der bedrängten Griechen sich an¬
nähme. Doch Achilleus war nicht zu bewegen.
„Nun, so gieb mir deine treffliche Rüstung, " bat
nun Patroklos, ,, daß ich sie anlege und es darin
mit dem Hektor aufnehme! " Die Rüstung erhielt
Patroklos — aber er war dem starken Hektor nicht
gewachsen, er ward von diesem erschlagen, und Hek¬
tor triumphirte mit der erbeuteten Rüstung. Das
vermochte Achilleus nicht zu ertragen. Cr machte
sich nach langer Ruhe wieder auf, legte eine an¬
dere Rüstung an und suchte den Hektor auf, der —
es war gegen Abend — ganz allein noch auf dein
Schlachtfelde umherschritt, indeß alle übrigen Tro¬
janer sich in die Stadt zurückgezogen hatten. Als
Hektor denWüthenden auf sich losstürzen sah, und
den gewaltigen Mann in der Nähe erblickte, entfiel
ihm der Muth, und er nahm die Flucht. Achil¬
leus jagte ihn dreimal um die Stadt herum; als
aber Hektor endlich vom Laufen ermattete, stand
er still und rief dem Achilleus zu: „Halt, Sohn
deS Peleus, länger entfliehe ich dir nicht. Ich will
dir stehen; ich tobte dich nun oder falle. Aber laß
uns vor den allsehenden Göttern einen Bund be¬
schwören, daß der Sieger den Gctödteten nicht miß-