103
Schwert so manche Mutter um ihre Kinder wei¬
nen gemacht, so müsse die deine diesen Schmerz
von dir erfahren." Und so ließ er ihn, im Ange¬
sicht des Heiligthums, niederhauen.
Davids Jünglingsjahre.
David aus Bethlehem war der Sohn deö Isai
aus dem Stamme Juda. Er harte »och drei al¬
tere Brüder. Diese waren Ackersleute: er aber
war einige Zeitlang ein Hirt. Er besaß schon als
Jüngling vielen Muth. Einmal fiel ihm ein Lö¬
we die Heerde an, dem jagte er ein schon geraub-
Schas wieder ab; ihn selbst griff ein anderesmal
ein grimmiger Bar an, den erfaßte er und schlug
ihn todt. Auch besaß David schon als Jüngling
viele Geschicklichkeit im Psalterspiel *) und im
Gesänge. — Eines Tages rief man ihn von der
Heerde ab und nach Hause. Es geschah auf Ver¬
langen des Samuel, der eines Opfers wegeir nach
Bethlehem gekommen war, und zum Opfermale
den Jsai und seine Söhne eingeladen hatte. Frei-
müthig, aber mit Bescheidenheit, trat David vor
den ehrwürdigen Oberpriester und gab ihm eben so
über das, was er ihn fragte, Antwort. Dann
langte Samuel sein Oelhorn hervor und begoß
mit dem Ocle Davids Haupt. Dieß sollte die ge¬
heime Salbung zum dercinstigen Könige überJsrael
*) Psalter ist ein der Harfe ähnliches musikalisches
Instrument.
I. 13