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Jonathan, Sauls Sohn und selbst ein tapferer
Mann, beglückte David mit seiner herzlichen
Freundschaft. Jonathan legte sogar Mantel
und Nock ab, und schenkte sie nebst Schwert,
Bogen und Gürtel dem David. „Nimm es,
sprach er, zuin Freundschaftspfande i" Gar
rühmlich ward auch des David erwähnt, als nach
Endigung dieses Feldzuges Saul mit seinem Heere
im Triumphe dlirch einige Städte des Landes zog.
Tanzende Chöre von Israelitinnen empfingen den
König mit einem Triumphgesange, der anfing:
„Tausende hat Saul geschlagen und Zehntausend
David."
David in Lebensgefahr vor Saul.
David erkämpfte auf Sauls Befehl über die
Philister noch manchen andern Sieg. In Saul
aber regte sich, besonders nachdem er den Triumph-
gesang der Israelitinnen gehört hatte, Mi߬
trauen und Furcht. „Dieser David, dachte er,
soll wohl gar noch König werden lu Mehr als je¬
mals war er daher oft böser Laune. David mußte
nun auch, wie vormals, vor ihm auf dem Psalter
spielen. Doch ehe jener sichs versah, warf Saul
nach ihm feinen Wurfspieß, um ihn so zu töd-
ten. Nur Davids Behendigkeit im Ausweichen
rettete'ihn vor dem Tode. Einmal ließ Saul ihn
auch vor sich fordern; Jonathan aber, der des Saul
böses Vorhaben merkte, ließ David warnen,