jedoch an Talent lind Wißbegierde weit nach¬
stand. Seine wissenschaftliche Ausbildung erhielt
er aber eigentlich in Rom, woselbst sein Vater
keine Kosten scheute, und ihm die geschicktesten
Lehrer hielt. M. Tri ll ins Cicero befliß sich
nun eillige Jahre eifrigst der Poesie, der Rheto¬
rik und der Philosophie, dann aber außer der Rhe¬
torik, einer vollständigen Kenntniß der Verfasslmg
Nom's uild des römischen Rechts. In beiden
Letzteren erfreute er sich des Unterrichts des be¬
rühmten Scävola. Nun trat er, als Advo-
catus (Nechtsbeistand) auf, ohne jedoch, wie in
seiner ferneren Lebenszeit, seine Stridien zu ver¬
nachlässigen. Denn täglich las er, schrieb oder
übersetzte er Etwas, und wenn er ein geistreiches
Werk gelesen hatte, so declamirte er dessen Inhalt
oft für sich oder auch vor seinen Freundeil, die ihm
gern zuhörten und ihn in dem Vorsatze bestärkten,
das einmal zu werden, was er wirklich ward —
der größte Redner Rom's. — M. Tullius Cicero
zeigte aber auch kriegerischen Mllth uild Tapfer¬
keit, und bewies Beides in dem bereits erwähn¬
ten marsischen Kriege.
Ende des marsischen Krieges.
Die ital. Bundesgenossen erhalten das
Bürgerrecht.
83 vor Chr. Geb.
Zwei Jahre hatte bereits der für Italien so
verderbliche Krieg gedauert — viel Blut war ge-