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des kleinen Heeres, welches letztere diese Stadt
bezwingen und wieder zur Ruhe bringen sollte.
Sogar gewährten sie ihm sein Verlangen, sich selbst
die Leute zu diesem Heere auszuwählen. Agatho-
kles wählte aber solche, die ihm zu seinen gehei¬
men bösen Absichten am dienlichsten waren. Denn
kaum befand er sich mit diesem seinem Krieges¬
heere vor der Stadt, um nach Crbita abzugehen,
so nahm er alle Verstellung zu Hülfe und sprach:
„ Ihr seid doch wahre Thoren! warum richtet
ihr eure Waffen gegen Crbita, und nicht gegen
den mächtigen Rath von Syrakus, der euch so
viele Gewalt anthut? Hört, was ich euch rathe,
ich, der ich es gewiß aufrichtig mit euch meine
und euch so gern glücklich sehen möchtet Gehet
zurück, hauet alle Machthaber in Syrakus nieder
und alle ihre reichen Anhänger dazu; theilt euch
in ihr Vermögen, seyd nun freie Leute und lebt
glücklich!" Kaum hatte der böse Mensch so ge¬
sprochen, so drang auch sein Kriegesheer in Sy¬
rakus ein, plünderte und mordete, und zwar mit
einer Wuth, daß in einigen Stunden schon an
4000 Bürger ihr Leben verloren hatten. Dem
grausamen Agathoklcs war aber das doch noch
nicht genug. „Noch zwei Tage und zwei Nächte,"
rief er aus, „plündert und mordet!" und es ge¬
schah. Nun sprach er: „Ich habe das zur Wohl¬
fahrt Syrakus's thun müssen; ich verlange keine
Gewalt über euch; ich will nicht mehr als ein