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gewöhnlicher Bürger seyn!" Dagegen widersetz¬
ten sich aber alle, welche das Werkzeug seines
grausamen Verfahrens gewesen waren. Denn sie
dachten das wieder zu verlieren, was sie sich ge¬
raubt hatten, und cs könne wohl gar noch dazu
kommen, daß sie dafür bestraft würden. „Dr,,
Agathokles," riefen sie also, „du sollst unser Be¬
herrscher seyn! du sollst und mußt es seyn!"
So wurde der Unmensch, indem er die Menge
des Volks glauben ließ, er sei dazu gezwungen,
Beherrscher über Syrakus.
Trauriges Schicksal des Eumenes.
Flucht des Seleukos. Tod der Olympias.
Eumenes und Antigonos lieferten sich
in Kappadokien eine sehr blutige Schlacht und
bald nachher auch noch ein hartnäckiges Treffen.
Ersterer erhielt beideinale den Sieg. Gleichwohl
ward ihm von den Seinigen die schändlichste Be¬
handlung. Der Feind hatte nämlich während
des letzteren Treffens, indem er die ungeheueren
Staubwolken des Schlachtfeldes benutzte, fnst al¬
les Gepäck sammt den Weibern und Kindern der
Argyraspiden (Silberschilder) mit sich hinwegge¬
führt. Vergebens drang Eumenes darauf, dem
Feinde in der ersten Verwirrung nachzusetzen und
ihm diese Beute zu entreißen; und doch wollte
man diesen Verlust nicht erdulden. Die Argy-