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hergehen. Diese, von schönem Wuchs und maje¬
stätischer Würde, erschien hier überaus prachtvoll
in einem mit Edelsteinen besetzten Gewände und
nar mit goldenen Ketten gefesselt, die ihr nachgetra-
Zen wurden. Sogleich nach dem Triumphe aber
erhielt sie ihre Freiheit und ansehnliche Ländereien
in der Gegend von Tibur (Tivoli), wovon sie so
viele Einkünfte hatte, daß sie ihrem vorigen Stande
angemessen leben konnte. — Aurelianus vergab
§ern den Besiegten, und begünstigte Volk unb
-Heer; er übte aber auch furchtbare Strenge, lind
Dieß ward die Veranlassung, daß er in Illyrien,
-zwischen Byzanz und Heraklea, auf Anstiften fei»
mes Gehci'mschreibcrs Mnestheus im Jahre 375
Ermordet ward.
M. Aurelius Probus.
i (276 n. Chr. Geb.)
Sechs Monate vergingen nach dem Tode des
M- Dom. Aurelianus, bis Rom's Senat
«auf Bitte der Heere in dem M. Claudius Ta-
<itus wieder einen Augustus ernannte. Dieser
Tacitas aber — ein Nachkomme des berühmten
Historikers Tacitus — starb bereits nach sechs
Monaten auf einem Kriegszuge gegen die Alanen,
und zwar zu Tarsus (auf Cyprus); nun wurde
von dem Heere in Syrien dessen Feldherr M. Au¬
relias Probus zum Imperator ausgerufen, den
auch Nom's Senat bald als Augustus anerkannte.