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des Petronius Maxi mu s, eines vornehmen
Römers, eine große Schändlichkeit erlaubt; aus
Rache hierüber ermittelte P. Maximus in mehre¬
ren Freunden des Aetius eine Verschwörung wider
das Leben des Valentinianus, und so wurde er
auch ermordet. — Eben dieser Maximus erklärte
sich jetzt zum Augustus, und zwang die Cud oxia,
des Valentinianus Wittwe, seine Gemahlin
zu werden. Cudoxia dachte auf Rache, und
schrieb deshalb heimlich an G e i se r i ch nach Afrika:
„Valentinianus verdient wohl, daß Geiserich ihn
an seinen Mördern räche und seine hinterlassene
Gemahlin befreie." Geiserich erschien bald, nach
Beute begierig, mit einer mächtigen Flotte. Furcht
und Schrecken verbreitete sich in Italien. Von
Rom aus ging ihm der Bischof Leo und die ge-
sammte Geistlichkeit mit Kreuz und brennen
den Fackeln entgegen, um ihn zu bitten, die
Stadt zu schonen. Denn Geiserich und seine
Vandalen bekannten sich ja auch zum Christen¬
thum. Jedoch Geiserich sagte ihnen nichts weiter
zu, als daß nur das Leben der Einwohner Rom'S
geschont und Rom nicht abgebrannt werden sollte.
Viele der angesehenen Bürger und alle Senatoren
hatten bereits die Flucht genommen; Maximus
aber war von dem wüthenden Volke Rom's er¬
mordet worden. Gciserich, der nun mit seinem
wilden Haufen in Rom eintraf, überließ es so¬
gleich der härtesten Plünderung, welche sogar vier¬