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Gelimer, besiegt von Belisarius.
.Ende des Vandalen-Reich's..
(533 — 534.)
Die Vandalen waren das gefürchtete Volk
nicht mehr, wie vormals. Sie waren verweich¬
licht und üppig geworden, und keine verständige
Verfassung hielt das Reich in Einheit und Festig¬
keit. Diese Umstande schienen dem Iuftinia-
n u S sehr günstig, dieses Vandalenreich zu zerstö¬
ren und so seine Herrschaft zu erweitern. Unter
dem Vorwände, den C h i I d e r i ch und dessen
Sohn an dem Gelimer zu rachen, ließ er da¬
her im Jahre 534 den Belisarius mit 10 tausend
Mann zu Fuß und 5 tausend Mann zu Pferde
auf einer Flotte von 6 hundert Schiffen nach
Afrika's Küsten abgehen. Es befand sich auch
eine Schaar Heruler und eine Schaar Hunven
unter diesem Heere, welche erstere von dem tapfe¬
ren Pharas angeführt wurde. Ueber Leptis und
Adrumetum führte Belisarius sein Heer gerade
auf Karthago zu. Gelimer, der sich dessen nicht
vermuthet hatte, sammelte in der Geschwindigkeit
ein kleines Heer, und ging nun mit diesem dem
Belisarius entgegen — denn mit dem eigentlichen
und größeren Heere bekriegte Gelimer's Bruder
die Sardinier in Sardien. Gelimer wurde aber
von Belisarius bald in die Flucht geschlagen, und
er selbst nahm diese nach Numidiens Einöden.