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Vitiges, König der Ostgochen.
Des Belisarius Einzug in Rom.
(536.)
Theo dahat war keinesweges ein Mann für
einen so gefahrvollen Zeitpunkt. Cr betrug sich
zaghaft und unentschlossen, und die Häupter der
Ostgothen, denen er schon längst mißfiel, erklärten
ihn setzt der Negierung für unfähig. Sie ernann¬
ten an seine Stelle den tapferen Vitiges, in¬
dem sie diesen auf einem Schilde erhoben und
zum Könige ausriefen. Vitiges verbündete sich
sogleich mit den Franken-Königen, indem er die
bisherigen ostgothischen Besitzungen im südlichen
Gallien an sie abtrat, besetzte Rom mit 4 tausend
Gothen, unter Anführung des tapferen Leu de -
ris; er selbst aber verblieb in Ravenna, um von
hier aus das Ganze zu leiten, wohin sich auch
Rom's vornehmste Senatoren als Geiseln begeben
mußten. Theodahat, der gleich bei seiner Entse¬
tzung die Flucht genommen hatte, wurde ergriffen
und darauf hingerichtet. Im Herbste desselben
Jahres kehrte Belisarius mit seinem Heere nach
Sicilien zurück, und setzte von hier aus nun nach
Italien über. Bis auf Neapel unterwarfen sich
ihm alle Städte freiwillig, letztere Stadt aber
mußte er erstürmen lassen, und sie erlitt daher
auch eine harte Plünderung. Er rückte sodann
vor Nom. Im Cinverständniß mit dtt Geistlich-