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Die Chazaren
in ihrer besonders zunehmenden Macht.
-Nachdem sich dieses Volk die Onoguren
(Hungaren, Ungaren) im Jahre 680 theils unter¬
worfen, theils dieselben zum Weichen gebracht
hatte, breitete es sich durch die Gewalt der Waf¬
fen in Asien bis an den Möotis und Don, und
zwischen dem Don und Bog aus, besetzte den grö߬
ten Theil des Chersonesus Taurika (Krimm), zwang
mehrere Völker um sich her zum Tribut, ließ sich
dann in Dacien nieder, bewohnte das Land zwi¬
schen der Theis, Marosch und Samosch, und be¬
hielt auch seine alten Wohnplätze an dem caspi-
schen See. Die Residenz seines ChaganS war
Atel, am Ausflüsse der Wolga. Sie allein wag¬
te,» mit den siegreichen Sarazenen oder Arabern
eS aufzunehmen.
Willibrord. — Pipin. — Ratbod.
Im Jahre 696 begab sich Willibrord
nach Nom, und erhielt hier (vom Papste Ser-
giuS I.) die Weihe als Erzbischof über. Fries-
land. Bei seiner Zurückkunft wies ihm Pipin
von Heristal das Schloß Witaburg, daselbst,
wo heutigen Tages Utrecht liegt, zu seinem erz¬
bischöflichen Sitze an. Sein Amt war schwierig
und sogar mit Gefahr verknüpft; nichts schreckte
aber seinen Eifer in der Verbreitung des Christen-
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