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Weges im Occident, seinen Zweck wegen des Bis-
Lerdienstes erreicht hatte. Daß sich aber so die
christlichen Völkerschaften in zwei mächtige Par¬
teien sonderten, trug mit zur Entstehung der so
genannten griechischen und lateinischen Kirche bei,
deren jede ihre besondere Glaubenslehre, Gebräuche
und kirchlichen Einrichtungen hat. Den eigentli¬
chen Grund dieser Kirchen - Spaltung aber legte
schon Constantinus I. in seiner Noma nova(Con-
stantlnopel). — Zn demselben Jahre — in wel¬
chem Leo III.,gestorben war, starb auch sein wich¬
tiger Gegner Gregor III., auf welchen der geist¬
volle und kenntnißreichr Zacharias in der päpstli¬
chen Würde folgte. Dem Leo III. aber felgte
als Kaiser oder Beherrscher des griechischen Reichs
sein Sohn Constantinus V., mit dem Beina¬
men Kopronymus (der Kothige), den man ihm
späterhin als Schimpfwort beilegte, wozu man die
besondere Veranlassung nahm, daß er als Kind
den Taufstein besudelt hatte, und, wie sein Va¬
ter, den Bilderdienst haßte, ja sich dagegen noch
schärferer Maßregeln als diesir bediente, auch um
dem Unfug der Mönche zu steuern, mehrere Klö¬
ster einzog.
Friede zwischen den Römern und
Longobarden.
Erstes Ländergebiet der Päpste-
Noch war die Feindschaft zwischen den Rö¬
mern und Langobarden nicht bcigelegt, da vermit¬