tung, nabm ihn bei der Hand und führte ihn freundlich 
in sein Zelt. Der stolze Priester machte ihm aber ein 
gar unfreundliches Gesicht, denn er hafte erwartet, cs 
würde König Fried rich ihm beim Absteigen vom Pferde 
den Steigbügel halten, wie es auch von dessen Vorfahrer 
in der Regierung, Kaiser Lothar, geschehen war. Fried¬ 
rich hingegen dünkte sich zu gut, dem Pabste Hadrian 
einen Stallknecht abzugeben, und wollte sich durchaus 
zu nichts dergleichen verstehen. Darüber entstand ein 
hitziger Streit. Hadrian wollte ihm hingegen nicht 
den Friedenskuß reichen, und sich nicht zur Krönung be¬ 
quemen, wenn Friedrich ihm nicht diese Ehre erweisen 
würde. — Und siehe da, der König mußte am Ende dem 
Priester nachgeben, weil die anwesenden Reichsfürsten 
versicherten, Kaiser Lothar habe wirklich auch dem da¬ 
maligen Pabst den Steigbügel gehalten. — Ihr werdet 
hier dem wackern König Rothbart zürnen, und das mit 
Recht; denn wenn Lothar sich zu einem Priestcrknechr 
machte, so war es keine Folge, daß auch er sich dazu 
erniedrigen mußte. Bald aber werden wir sehen, wie 
das Gefühl seiner Würde wieder seine Rechte bei ihm 
behauptete. 
Am folgenden Tag wurde er nun feierlich in der 
Peterskirche gekrönt. Darüber wurden aber die Römer 
wüthend, weil es ohne ihre Beistimmung geschehen war, 
und eS entstand mit ihnen eine förmliche Schlacht, in 
welcher sie von den Teutschen mit blutigen Köpfen zur 
Ruhe verwiesen wurden. — Eben so unartig, wie Rom, 
bewies sich auch die Stadt Spoleto. Friedrich verur- 
theilte sie zu einer Strafe von 800 Pfund Silber. Die 
Spoletancr erlaubten sich die Uuverschämtheit, sie in fal¬ 
schen Münzen zu bezahlen; sie mußten aber ihre Frechheit 
schwer büßen, denn Friedrich ließ ihre Stadt mit stür¬ 
mender Hand erobern, sie ausplündern und niederbrennen.