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und Boucquoi, in Böhmen ein. (November 1613).
Allein beide wurden geschlagen. Mit den Böhmen hin¬
gegen verband sich jetzt auch Schlesien und die Lausitz;
der Graf Friedrich von Hohenlohe führte ihnen
ein Korps außerlesener Mannschaft zu und der Graf
Ernst von Mannsfeld erschien zu ihrer Unterstützung
mit 4000 Mann, die er in Teutschland geworben hatte.
— Kaiser Matthias hielt jetzt für räthlich, in Frie¬
densunterhandlungen mit den Rebellen zu treten; allein
sie zerschlugen sich durch seinen plötzlichen Tod, der im
2ahre 1619 den 20. März erfolgte.
. • ..W.
Ferdinand der Zweite.
(I. 1619 — 1637.)
Ferdinand TI. befand sich nach dem Tode seines
Vetters Matthias in keiner sehr erfreulichen Lage,
denn nicht nur in Böhmen, sondern auch in Mähren in
Oesterreich, in Ungarn, war Alles, was der protestan¬
tischen Religion zugetban war, wider ihn in Währung,
denn man wußte schon aus seinem eigenen Munde, was
man sich von ihm zu versprechen hatte. „Lieber, sagte
er mehrmals, will ich der Regierung ganz entsagen, als
wissentlich eine Gelegenheit zur Erweiterung des ka¬
tholischen Glaubens versäumen; lieber bei Wasser und
Brod ein elendes Leben führen, lieber mit meiner gan¬
zen Familie in das Eril wandern, das Brod vor den
Tbüren betteln, oder mich in Stücke zerhauen und zer-
reissen lassen, als ertragen, daß in meinen Provinzen
die wahre Kirche noch länger von den Ketzern beleidigt
werde." — Gegen einen Fürsten, der so dachte, mu߬
ten sich nothwendig alle sträuben, die sich nicht zur ka-
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