Afrika. — Amerika. 57
stehe» und vergehen. Unter den Inseln ist Madagaskar
(10927 [Hüft., 5 Mill. E.) weitaus die größte. Sie bildet
ein wichtiges Hochland mit Gipfeln bis zu 12000^. Der
fruchtbare Boden liefert Gewürze, Mais, Neis, Taback und
Zncker in beträchtlicher Quantität. Die Bewohner sind
Malayen, ihre Herrscherin nennt sich Königin. Die Haupt-
stadt Tananarivo (60) hat sich in neuester Zeit dnrch
Handel rasch gehoben. — Unter den übrigen zn Afrika ge-
hörigen Inseln zeichnet sich Madera durch mildes Klima,
Mauritius und Neunion dnrch bedeutenden Znckerertrag
(jene jährl. 300 Mill., diese 100 Mill. Pfund) und Volks-
dichtigkeit (bezw.322 u. 193 T. E.) aus. Bei St. Helena
(Napoleon I.) legen jährl. gegen 400 Schiffe an.
Amerika.
(Nergl. 1. Lehrsi. §. 18—22, 2. Lehrsi. 20, 27 u. 30.)
8- 55. Zur Cntdeckungsgeschichte. Bei diesem
Erdtheil kaun man gewissermaßen von einer zweimaligen Ent-
deckung reden, denn schon ums Jahr 1000 n. Chr. gründeten
Jrländer die ersten Niederlaßnugen an der Küste Grönlands.
Nachdem diese längst untergegangen und in Europa vergeßcn
waren, gelangte der genuesische Seemann Christoph
Columbus, in der Absicht, den kürzesten Weg nach Indien
und China durch eine Fahrt nach Westen zu finden, 1492
mit spanischen Schiffen an die Bahama-Inseln, 1498
ans Festland Amerikas. Um dieselbe Zeit erreichten englische
Schisse Labrador und verfolgten die O.-Küste N.-Amerikas
bis uach Florida. 1519 hatte Ferdinand Cortez für
die Krone Spaniens Mexiko erobert, und von hier aus wurde
die Westküste N.-Amerikas näher untersucht, während von
Panama ans Frauz Pizarro (1525) nach Peru, fein
Gefährte Almagro (1535) nach Chile vordrang. Etwa
60 I. nach der Entdeckung des Erdtheils dnrch Columbus
war, mit Ausnahme der nördlichen Küsten, der Umfang des
neuen Continents vollständig bekannt. Erst unserm Jahr-
hundert ist es durch den unermüdlichen Eifer englischer See-
sahrec (Parry 1819, Roß 1829, Franklin 1845, MacClure
1853) gelungen, die buchten- und inselreiche, nnwirthliche
