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fcu Graben, mit Redoutcn und andern Festungswerken
zu umgeben. Gegen 300 Stücke sollten von den Wäl¬
len, von den Mauern der Sradt, von den Thürmen
und den Schanzen der Schweden berab spielen. In
vierzehn Tagen war die ganze nngebeure Arbeit vollen¬
det. — Bald erschien auch Watten stein und bezog
bei Zirndorf ein stark befestigtes Lager, von wo aus er
den Schweden alle Zufuhr abzufchnciden fuckte. Er
wollte sie aushungern; allein die Stadt war mit gutge-
süllten Magazinen versehen, und die Schweden wu߬
ten sich auch noch Vorrathe von außen zu verschaffen.
Gleichwohl riß in der Stadt die schrecklichste Hungers-
uoth ein; Krankheiten singen an zu würben; eine Menge
Menschen starben dahin; über hundert Todte wurden se-
den Tag begraben, und aus Mangel an Futter sieten
die Pferde.
Gustav Adolph hatte indessen alle seine Truppen,
die im Reiche vertleilt lagen, zu sich berufen, und hes¬
sische und sächsische Hülfsvötker an sich gezogen, so daß
jetzt sein Heer gegen 70,000 Mann stark war. Run ver¬
ließ er endlich sture Linien an dem fünf und fünfzigsten
Tage, um Wallen sie in in seinem festen Lager, zwischen
der Biber und Rednitz, eine Viertelstunde von Zirndorf
anzugreifen. Der erste Sturm wurde auf denjenigen
Tbcil des Lagers gemacht, wo die Baicrn standen.
Schon waren die Verschanzungen überstiegen, und alles
in Verwirrung gebracht, als Wallenstein in Person
herbeieilte und die Ordnung wieder berstcllte. Umsonst
wurden die Angriffe wiederholt; die Feinde standen un¬
beweglich. Fünf Stunden lang brüllte auf beiden Sei¬
ten das grobe Geschütz, und die Kugeln flogen hin und
her. Wal lenste in wurde ein Pferd unter dem Leibe
getödtet; dem König ein Stück von dem Stiefel wegge-
schosscn. Einer Menge Schweden kostete dieser blutige