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Marlborough stand an Feldherrngröße keinem an¬ 
dern Helden seiner Zeit nach; aber er war nicht Feld¬ 
herr allein, er war zugleich einer der größten Staats¬ 
männer. Mit hohem Geiste herrschte er über die Kö¬ 
nigin Anna, die Wilhelm III. ans dem englischen 
Throne gefolgt war, und über das ganze Parlament. 
Mitten im Kriegsgetümmel behielt er seinen hellen Blick 
und seine Kaltblütigkeit. Im Sommer war er der wei¬ 
seste und tapferste Heerführer; im Winter der gewand¬ 
teste und thätigste Unterhändler; doch fehlte ihm Eu¬ 
gens treuer und redlicher Sinn, mit dem dieser sich 
selbst vergaß und nur für das Wohl des Staates, dem 
er diente, lebte. Er war nicht frei von Eigennutz wie 
sein Streitgenosse, der von gleichem Eifer belebt war. 
Wie Marlborough, endete Engen nie einen Feldzug, 
ohne sogleich wieder die thätigsten Anstalten zu dem fol¬ 
genden zu machen. — Diese beiden großen Männer 
fochten bald neben einander, bald einzeln; immer lebten 
und wirkten sie zusammen in dem schönsten Einverständ¬ 
nisse. Die Plane zu ihren Feldzügen blieben unter ihnen 
das tiefste Geheimniß; erst in dem Augenblick der Aus¬ 
führung erfuhren ihre Untergebenen so viel davon als 
sie zu wissen brauchten. — Marlborough hatte die 
Kriegskunst unter dem großen Turenne als Freiwilli¬ 
ger erlernt. Die Franzosen nannten ihn nur den schö- 
nenEngländer; nach der Schlacht beiHochstädt oder 
Blindheim war aber jedermann geneigt ihn den großen 
Engländer zu nennen. Seine Königin und das Par¬ 
lament belohnten ihn königlich für den errungenen Sieg. 
Auf einem seiner schönsten Landgüter wurde ihm auf 
Kosten des Staats ein prächtiger Pallast erbaut, der 
den Namen Blind heim erhielt. Die Wände waren 
mit Gemälden und Tapeten geschmückt, welche einzelne 
Scenen aus der gewonnenen Schlacht vorstellten. Er
	        
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