175 
wurde. Künste und Wissenschaften fanden an ihm einen 
thätigen Beschützer, und er konnte felbft unter die ge¬ 
lehrten Fürsten gerechnet werden. — Nach seinem Tode 
kam die Krone an seinen ältesten Sohn Joseph, der 
schon zu des Vaters Lebzeiten zum teutschen König er¬ 
wählt worden war. 
7. 
Joseph der Erste. 
(1.1725-1711.) 
Der spanische Erbfolgekrieg wüthete fort. Auch 
Kaiser Joseph, der nur sechs Jahre regierte, erlebte 
nicht das Ende davon. Erwartet nicht, daß ich euch 
alle einzelne Umstände dieses vierzehnjährigen Kampfes 
erzähle, nur das Merkwürdigste will ich davon anführen. 
In dem Jahre 1705 wurde nichts Großes gcthan. 
Desto merkwürdiger wurde das Jahr 1766 durch zwei 
glänzende Siege, die einzeln von den beiden Helden 
Marlborough und Eugen erfochten wurden. Eu¬ 
gen hatte das Commando in Italien, Marlborough 
in den Niederlanden übernommen, wo er den französi¬ 
schen Marschall V i l l e r 0 i zum Gegner hatte. V i l l e r 0 i 
ließ sich durch eine Kriegslist verleiten, seine feste Stel¬ 
lung bei Löwen zu verlassen, und eine Schlacht in den 
Ebenen von Ramillies zu wagen. Er war mm 8000 
Mann stärker als die Verbündeten und hatte 35,000 
Mann Reiterei bei sich. Marlborough stellte sein 
Heer so, daß die schwächste Seite durch Sümpfe und 
Wassergräben gedeckt war, in welchen die französische 
Reiterei versinken mußte, wenn sie einen Angriff unter¬ 
nahm. Mit dem stärker« Theil seiner Mannschaft stürmte 
er auf einzelne Punkte der französischen Armee los, durch¬
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.