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thue als die Bibel, snmmtliche Bücher in der Stadt zu- 
sammengetrageu und verbrannt. Srch wider solche Mas- 
regeln anfzulchnen, war höchst gefährlich. Ein lustiger 
Schmidt, der sich über den Apostel Mat.thießen mit 
einigen Spöttereien hatte vernehmen lassen, wurde des¬ 
wegen zum Tode verurtheilt, und der fromme Mann 
übernahm selbst die Vollziehung des Urthcils, durchstach 
ihn auf öffentlichem Markte mit einem Spieß und er¬ 
schoß ihn vollends mit einem Feuerrohr. 
Schon mehrere Monate hatte der Unfug gedauert, 
als endlich der Bischoff Franz von Münster mit ei¬ 
nem kleinen Heer ausrückte, ihm ein Ende zu machen. 
Er war aber nicht stark genug, sich der Stadt zu be- 
meistern. Der Apostel machte mit seinen Widertäufern 
einen Ausfall, tödtete ihm eine Menge Leute und kam 
mit ansehnlicher Beute in seine Mauern zurück. — Hier¬ 
auf erschien ihm Gott im Traume, und gebot ihm, nur 
dreißig seiner Tupfern zu sich zu nehmen und einen zwei¬ 
ten Angriff zu machen, denn er wolle die Feinde in 
seine Hände geben und die Herrlichkeit des Höchsten groß 
an ihm werden lassen. — Dieß geschah. Er nahm 
dreißig von seinen Tapfern zu sich, machte einen zwei¬ 
ten Ausfall, und wurde von dem ersten Soldaten, der 
ihm in den Weg trat, erstochen. — Fliehend kamen die 
andern zurück; allein der Glaube seiner Anhänger wankte 
nicht. 
Nun übernahm der Apostel Schneidermeister, Jo¬ 
hann von Leiden, das Regiment. Er war aus der 
Stadt Leiden, deswegen führte er diesen Namen. Er 
wirkte ganz in Matthießens Geiste fort und ging 
noch viel weiter. In Münster errichtete er ein neues 
Königreich Zion, setzte zwölf Richter über das Volk, 
und machte den bisherigen Bürgermeister Knipperdol- 
ling zum Scharfrichter. Da er nun in der Bibel ge-
	        
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