Full text: Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten

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Zweiter Theil. Die physikalische Geographie. 
3. Der Küenlün oder-Kulkun, ein Schneegebirge, das vom 
Südende des Belur Tagh gegen O. bis zum Quellbezirk des Hoang Ho und 
des Yang tfe Kiang streicht, und einen großen Bergknoten um den See 
Kuku Noor bildet. Das Gebirge ist 300 M. lang und schließt sich an den 
Peking an. 
d. Der Thian Schan (d. h. Himmels-Gebirge) oder der Mus 
Tagh (d. h. Eisgebirge) lauft vom Belur Tagh unter einem rechten Winkel 
aus und zieht genau nach 0. bis zum Meridian von Hami. Der höchste 
Theil des Gebirges heißt Bog do Dola (d. h. heiliger Berg). Das Ge¬ 
birge ist 300 M. l. und reich an vulkanischen Erscheinungen; der Vulkan 
von Ho tscheou; der ruhende Vulkan Pe Schan. 
7. Der Thian Schan und der Kuen lim, so wie der Nord- und Süd¬ 
rand des östlichen Hoch-Asiens, theilen die Scheitelfläche desselben in vier 
Plateaux: 
3. in das Plateau von Tübet (Klein- oder West-Tübet, Groß- 
vder Ost-Tübet und Nord-Tübet), zwischen Himalaya und Küen tun ; 
b. in das Plateau v on Ost-Turkestan (hohe Tartarei, auch 
kleine Bucharei), zwischen Küen Um und Thian Schan; 
e. in das Plateau der Dsungarei, zwischen dem Himmels-Ge¬ 
birge und Altai; 
0. in das Plateau der Mongolei, das den östlichen Theil der 
Scheitelfläche einnimmt. 
8. Die Höhe dieser Plateaux ist sehr verschieden. Sie schei¬ 
nen stockwerkartig über einander zu liegen, so daß die Dsungarei mit einer 
mittleren Höhe von 1,500' die erste Etage, die hohe Tartarei die zweite, 
Tübet aber die dritte und höchste Etage bildet, denn dieses erreicht um die 
beiden heiligen Seen Rawana Hrada und Ma n a S a row a ra 15,000' 
bis 16,000'. Die Mongolei erreicht in ihren Nord- und Süd-Grenzen 
4,000', in ihrer Mitte aber, die eine eigentliche Sandwüste, Schamo ge¬ 
nannt, bildet, sinkt sie bis zu 2,400' herab. Die Hochebenen haben nur in 
den Flußthälern und an den Seen Kulturboden; sonst sind sie baumlose 
Steppen oder Sand- und Stein-Wüsten. Letztere heißt man Gobi; man 
findet sie im S. des Lop-Nor in Ost-Turkestan und in der Mitte der 
Mongolei, wo die tiefste Einsenkung der Gobi Schamo genannt wird und 
wohl der Boden eines verschwundenen Binnen-Meeres ist. 
§. 177. 
Das Hochland von Vorder-Asien. 
1. Das Hochland von Vorder-Asien ist durch den Hindu Kuh 
mit dem Hochland von Hinter-Asien verbunden. Von O. nach W. ist es 
540 M. l., im O. 150M., im W. 50M.br.; der Flächeninhalt —73,600 
Q.M., etwas weniger als 7u von Asien. 
2. Das Hochland von Iran zwischen dem Zndus und dem Meri¬ 
dian des Urmia Sees, ist 230 M. l., im O. 150 M. br., im W. 60 M. 
br., 20,000 Q..M. gr. Es hängt durch den 60 M. br. Hindu Kuh (in¬ 
disches Hochgebirge, indischer Kaukasus) mit dem turkestanischen Alpenlande 
und dem Belur Tagh zusammen, und erreicht im Ko hi Baba 16,900' ' 
Im N., O. und S. ist Zran von Nandgebirgeu umschlossen, die zum 
Theil terrassenartig, zum Theil in steilen und mauerartigen Ketten zu den 
anliegenden Tiefländern und zum persischen Meere abfallen, und mitunter, 
wie im Südrand^ sehr schöne und fruchtbare Längenthäler einschließen.
	        
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