fullscreen: Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender (Theil 2)

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ken U t r e ch t e r Union die 7 nördlichen Provinzen (Alt- 
Niederland oder Holland) für unabhängig, und behaup¬ 
teten nach langern blutigen Kampfe, der seit 1566 unter 
Leitung der beiden Prinzen von Nassall-Oranten 
Helm und Moritz geführt war, im Frieden zu Ant¬ 
werpen (1669) und zu Münster (1648) ihre Unab¬ 
hängigkeit. Immer blühender ward nun, durch Erobe¬ 
rung der Portugiesischen Colonie in Indien, ihr Handel, 
immer größer die Seemacht der Holländer. Hernach 
entstanden aber innere Unruhen. Das regierende Haus 
Oranien machte seine Skatthalterwürde in allen Provin¬ 
zen erblich, erbittert zuletzt durch PretlßenS bewaffnete 
Einmischung (1786) die Gegenpartei, und erleichterten 
den Franzosen die Eroberung des wehrlosen und geschwäch¬ 
ten Landes (1794). Der Erbstatrhalter floh mach Eng¬ 
land. Die Holländer aber mußten unermeßliche Sum¬ 
men Geldes für ihre Befreiung an die Franzosen be¬ 
zahlen, und erhielten eine neue Verfassung für ihr Land, 
welches nun die Batavische Republik hieß, 1866 
in das Königreich Holland verwandelt wurde, und Bo- 
napartes Bruder, Ludwig, zum Regenten erhielt. 
Unterdessen waren die schönen Holländischen Colonien 
von den Engländern erobert, die Seemacht vernichtet 
und der Handel gänzlich zu Grunde gegangen. Da 
legte Ludwig (1810) zu Gunsten seines Sohnes die Re¬ 
gierung nieder; aber der Französische Kaiser vereinigte 
nur wenige Wochen nachher ganz Holland mit Frank¬ 
reich. So blieb es, bis 1813 die Verbündeten ein¬ 
drangen. Der vertriebene Erbstatthalter, dessen Söhne 
sich unter Englands Fahnen in Spanien ausgezeichnet 
hatten, kehrte in seine Staaten zurück, und ward 1815 
vom Wiener Congreß als König der Niederlande aner¬ 
kannt. . Die südlichen Provinzen (Niederland oder Bel¬ 
gien), welche der spanischen Herrschaft fortwährend un¬ 
terworfen blieben, sielen durch den Utrechrer Frieden ay
	        
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