124
Asien.
bilden. 5000 sind Spanier, 10.000 Chinas, 20.000 spanische Mestizen, 240.000
Chinas-Mestizen. Beide herrschende Sprachen, das Tayalische und das Visaya,
stammen vom Malayischen. Die Indier sind äußerst geschickt und gelehrig.
b) Mindoro, Mindanao und die Mittel-Inseln. — e) Die Vi-
sayer-Jnseln (Negros, Cebü, Bojol rc.) — ck) Palawan. — e) Die Bata-
nes oder Baschi-Jnseln, im N. Sie haben denselben Reichthum an tropischen
Produkten und eine unglaubliche Fruchtbarkeit. Die Hauptprodukte sind Reiß
und Taback, nächstdem Zucker und viel Kaffee.
Unter Asiens Produkten sind einige sür die Länder dieses Erdtheiles, andere
zugleich für den Welthandel von höchster Bedeutung. Es sind dies namentlich:
Bambusrohr, gemeines, Rambusa arundinacea, eine Grasart. Es scheint 5 Ar¬
ten zu geben. Selbst Höhen sind damit bedeckt; auf den West-Ghats z. B. findet man die
schönsten Bambnswaldungen. 50 Meilen nördlich beginnt die niedrige Gegend der Sumps-
waldungen, welche durch eine große Menge kleiner FlUsse und durch stehendes Wasser wäh¬
rend der heißen Hälfte des Jahres verderblich für die Bewohner wird. Hier breiten sich
die ungeheuren, bis 30 Fuß hohen Waldungen des Bambusrohrs aus, welche einen großen
Theil Bengalens und Nord-Indiens mit Zimmerholz zu Kähnen und Hütten, wie zu dem
meisten Hausgeräth versehen. Nördlicher, in Tübet, wächst kein Bambus, aber es wird
dort sehr geschätzt von Jedermann, weil Alle es gebrauchen. Hausgeräth aus Bambus,
das aus China kommt, ist sehr beliebt. In diesem letzteren Lande begleitet das Bambus¬
rohr überall die Ufer der großen FlUsse, und der Chinese unterscheidet gegen 60 Arten des¬
selben, deren Stäbe alle leicht und fest sind. Die Mongolen flechten aus Bambuswurzeln
leichte Sommerhüte. Die Barmanen bereiten aus jungen Bambusfibern ein Papier, das
dick wie Pappe ist, und ans welchem sie mittelst Kohle und Reißwasser schwarze Schreib¬
tafeln machen. In Indien versteht man aus Bambus Körbe zu flechten oder Brücken aus
Bambusflechtwerk über angeschwollene Waldbäche zu werfen, welche mit Matten bedeckt
werden. Diese können mit solcher Sicherheit gearbeitet werden, daß man es unternehmen
darf, sechs Pferde darüber zu führen. In Java z. B. bestehen alle Brücken daraus. Die
stärksten Bambusrohre verwendet man in China zu Röhren bei Wasserleitungen, zu Pfählen
bei Einzäunungen, zu Tragstangen der Sänften, zu Masten, Segelstangen, Ankertauen,
Radstangen, Wafferrädern, Stühlen, Tischen, Schirmen, Bettstellen, Küchengeschirr, Stöcken rc.
Die Blätter dienen zur Theeverpackung. Die Malayen bereiten die jungen, zarten Schö߬
linge mit Pfeffer und Essig zu einem Salat. Auch nimmt man auf Reisen in China gern
einen Schwimm-Apparat aus Bambusstäben mit sich, der mitten um den Leib befestigt
wird. — Betelnuß oder Areca, die Frucht der Palme Areca Catechu, ein orangen¬
farbenes Ei mit einem Kerne wie die Muskatnuß; ein Baum gibt 200 bis 800 Nüsse.
Sie werden im ganzen mittleren und südlichen Asien gebraucht. Die Nuß nebst etwas
gebrannter Muschelschaale und japanischer Erde oder Catechu wird in das Blatt des Betel-
pfeffers gewickelt, und dann ist der Betel zubereitet. Diesen kaut in jenen Gegenden Jeder¬
mann unablässig; er soll Uebelkeit vertreiben, Appetit erregen und den Magen stärken; aber
er röthet den Speichel, gibt den Lippen ein widerliches Roth und macht die Zähne kohl¬
schwarz. Betel anbieten gehört zur Höflichkeit, ihn ausschlagen ist Beleidigung. — Indigo
wird aus den Blättern der Indigokera Anil in Amerika und der ludigokera tinetoria in
Ost-Indien bereitet. Der beste ist der Bengal-Indigo (von Agra); Calcutta ist dafür
der wichtigste Hafen auf der Erde. % desselben geht nach England, für 11 Millionen Tha-
ler. Man unterscheidet Madras- oder Coromandel-, Java-, Manila-, Bourbon- und Jsle
de France-, Guatemala-, Caracas-, Brasil-, ägyptischen, Louisiana- und Caro¬
lina-Indigo. — Ingwer, die Wurzel von Amomum Zingiber. Man unterscheidet den
weißen und schwarzen. Der meiste kommt aus West-Indien, etwas aus Ost-Indien. Auch
China erzeugt viel Ingwer.
Kaffeebaum, Coffea arabica Linn. (Rubiacee) Pentandria Monogynia. Ein
schlanker, 15 bis 40 F. hoher, immergrüner Baum, mit feiner, grünlich grauer Rinde und
kreuzständigen, ausgebreiteten Aesten. Die Beeren sind eiförmigrund, ^ bis lang, dun-
kelkirschroth, mit zwei Samen, die auf dem Rücken gewölbt, vorn flach sind, mit einer Mittel¬
furche. Wenn man letztere von dem Fleisch der Beere befreit, das ein Lieblingsfraß der
Krähen und anderer Vögel ist, so hat man die Kaffeebohnen. Der Kaffeebaum, von wel¬
chem man über 30 Arten unterscheidet, wächst in den Wäldern Ceylons und in Afrika süd¬
lich von Abissinien, im Lande Kaffa, wild. Gebaut wird er im glücklichen Arabien oder
in Jemen, im südlichen Vorder- und Hinter-Jndien, auch in Java (wohin er vor 1690