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C. VII. Periode. Von Kaiser Maximilian 1.
bannes, stehende Soldaten (Landsknechte) gebraucht wurden, die
durch verhältnißmäßige Geldbeyträge Sold und Rüstung erhiel-
ten. Georg von Freundsberg gab ihnen ihre erste, nach den besten
Grundsätzen damahliger Kriegskunst geordnete Kriegs-Disciplin.
Die Eidgenossenschaft der S < we iz e r verweigerte hart-
näckig den Beytritt zum Reichs - Kammergerichte. Maximilian
bekriegte sie deßhalb 8 Monathe lang; konnte sie aber nicht be-
zwingen, und schloß mit ihnen den Frieden zu Basel (1499),
worauf der Schweizer - Bund auf 43 Orte *) ausgedehnt
wurde.
Glücklicher war Maximilian im baier i sch en Erbfolge-
kriege (1503). Denn da der Pfalzgraf Ruprecht die Länder
seines Schwiegervaters, des Herzogs in Nieder-Baiern , nacy
dessen Absterben, an sich reißen wollte, that ihn Maximilian
in die Reichsacht, und behauptete die rechtmäßigen Erbrechte
der Herzoge von Ober-Baiern, welche auch die Pfalzgraf-
schafi bekamen (§. 45). Den Söhnen des geächteten Pfalz-
grafen wurde von den väterlichen Landen bloß Neuburg, unter
dem Nahmen der jung en P f a l z vorbehalten. |
Bald darauf riefen die Unternehmungen des Königs Lud-
wig XII. von Frankreich, welcher, unter dem Vorwande von
Erbansprüchen, Mailand überfiel, und den Herzog Ludwig von
Sforza vertrieb, dann mit dem spanischen Könige Ferdinand
einen Theilungsvertr ag über das Königreich Neapel schloß, und
Genua in Besitß nehmen wollte, den deutschen König Maximi-
lian nach Italien, um sich in Rom zum Kaiser krönen zu lassen,
und die kaiserlichen Rechte in Italien geltend zu machen.
Allein die Venetiauer verweigerten ihm den Durchzug durch
ihr Gebieth; daher schickte der Papst Julius II. einen Le-
gaten nach Trient, um die römische Kaiserkrönung daselbst
zu verrichten. Maximilian nahm hierauf den Titel eines
*) Diese waren A. Die 8 alten Orte: 1. Schwyz, 2. Unter-
walden. 3. Uri 4. Lucern 5. Zürch. 6. Glarus. 7. Zug.
s. Bern. B. Die fünf neuen Orte: 9. Freyburg. 10. Solo-
thurn. 11. Basel. 12. Schafhausen. 13. Appenzell.