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Zweites Buch.
Cuba und Haiti landete er. Auf drei andern Reisen ent¬
deckte er mehrere westindische Inseln, auch einen Theil des
Festlandes (an der Orinoco-Mündung), starb aber mit Un¬
dank belohnt 1606. Nach seiner Zeit entdeckten Spanier und
andere Nationen immer mehr Theile der neuen Welt; Bal¬
boa sah 1613 zuerst den jenseitigen Ocean. Später kam
für das Ganze der Name America aus, nach einem Flo¬
rentiner Amerigo Vespucci, der einen prahlerischen Rei¬
sebericht herausgab. Die Entdecker nahmen das Land überall
für ihre europäischen Herren in Besitz; wer zuerst kam, mahlte
erst. Doch geriethen Spanier und Portugiesen in Streit, also
daß Papst Alexander VI. eine Linie über den Globus zog:
die sollte der Eine als des Andern Gränze anerkennen. Den
Eingeborenen brachte man für bürgerliche Freiheit die Freiheit
von Götzendienst, das Christenthum, bedachte dabei aber
oft zu wenig, weß Geistes Kinder die Jünger des sanft-
müthigen und geduldigen Jesus immer sein sollten. Doch
ging der eigentliche Druck nicht von der Kirche, sondern von
der schnöden Härte der Colonisten aus, die nach Gold und
Beute lechzten. Ja, ein Dominicaner, Las Casas, lenkte,
um den armen Eingebornen zu helfen, den Hauptzug des
von jeher bestehenden Neger- und Sclavenhandels nach
A.; die kräftigeren Schwarzen sollten an ihrer Statt arbeiten.
Mit Ausnahme der südlichsten und nördlichsten Strecken
und einiger östlichen Gebiete war in der Mitte des 18ten
Jh. ganz America eine europäische Colonie. Nach
den Völkern, die es in Besitz nahmen, kann man sich den
Erdtheil in folgende Theile zerlegen: 1) Das Spani¬
sche A. begriff fast ganz Süd-A. (das portugiesische Brasi¬
lien ausgenommen), Mittel-2t., die südlichen Theile von
Nord-A. und die größeren westindischen Inseln — also den
bei Weitem größten Theil des Erdtheils. Von
dem gewonnenen Gold, Silber und edlem Gestein funkeln
noch jetzt oft im Uebermaaß, die Kirchen America's, aber
jährlich fuhr auch sonst eine reich beladene Silberflotte
nach Spanien. Jetzt haben sich fast alle jene Gegenden frei
gemacht; aber geblieben ist die Spanische Sprache und die
römisch katholische Kirche. 2) T^as englische und
französische A. begreift den nicht erwähnten Theil von
Nord-A. und einigen Inseln. Die Franzosen hatten auf dem
Festlande zuletzt den Engländern ganz Platz machen müssen,
ließen